Österreich - Wiener Klassik

VIP-Fantreffen im Wiener Prater - Tag 2 (28.08.16)

 

Ziemlich genau um 18 Uhr kehrten wir am zweiten Tag zum Prater zurück, nachdem wir den Familypark Neusiedlersee und die Sommerrodelbahn Hohe Wand Wiese besucht hatten. Beim Prater-Programm waren wir ja wie gesagt ziemlich flexibel. Da wir mit dem Auto unterwegs waren, musste aber erstmal ein Parkplatz gefunden werden. Glücklicherweise bot eine nahegelegene Tankstelle eine durchaus annehmbare Parkoption für 6€ pro Tag.

 

Nach einem kleinen Imbiss holte ich mir noch den letzten fehlenden Count.

Das gleiche Modell wie im Böhmischen Prater und wohl auch vom gleichen Betreiber. Zumindest kostete die Fahrt auch hier 2,50€ und dauerte ganze 7 oder 8 Runden. Mit mir als einzigem Fahrgast, die beiden anderen sparten sich das Geld lieber. Damit hatte ich Wien also counttechnisch abgearbeitet.

 

Nach der Pflicht folgte die Kür. Den Toboggan von 1947 mussten wir einfach mitnehmen.

Der ursprüngliche Teufels Rutsch von 1913 brannte im zweiten Weltkrieg leider ab. Auch der Neubau nach alten Plänen musste im Jahr 2000 den Betrieb einstellen. Wegen Baumängeln musste der 25 Meter hohe Rutschenturm geschlossen werden. Nach einer Generalsanierung ist er seit 2009 aber wieder geöffnet und konnte für faire 3€ berutscht werden. Das Förderband nach oben meisterten wir ohne Probleme, es lief aber auch auf eher moderater Geschwindigkeit. Die Rutsche selbst war flott und ich bin auch einmal beinahe umgekippt, aber die Rutsche in Knoebels fand ich doch um einiges besser.

 

Um die Ecke steht allerdings tatsächlich noch etwas, das man im Coaster-Count abhaken könnte.

 

Also wenn man sich in eines der Wägelchen hineinfalten möchte und bereit wäre, das Personal mit 50€ zu bestechen...surprise

Auf diese Grauzone konnte ich dann aber doch ganz gut verzichten. Zumal ich mich wirklich frage, was dieses Ding zu einer Achterbahn machen soll. Stattdessen ging es wieder zum Olympia Looping, wo wir herauszufinden versuchten, wann die letzte Fahrt stattfinden würde. Doch es sollte wohl erst gegen 21 Uhr soweit sein. Also ging es mal wieder zur Bar, wo jemand weitere Ehrenkarten verteilte, die wir natürlich dankend annahmen.

 

Die Transporte standen allerdings längst bereit.

 

Während der Wartezeit, wurde noch ein bisschen was gefahren. Beispielsweise der Soriani & Moser Energy Storm namens Extasy.

 

Ähnlich wie Extreme in Bakken, hier fährt man aber bis in die Überkopf-Position. Ein Freund davon werde ich trotzdem nicht.

 

Der benachbarte Super Spin von Zamperla war wegen eines Motorschadens nicht betriebsbereit.

 

Stattdessen probierten wir noch den Turbo Booster von Funtime aus. Dank Christian auch wieder umsonst.

 

Sogar mit Geschwindigkeitsanzeige.

Trotzdem nicht unbedingt mein Fall. Nach Vertigo im Tivoli fand ich das hier dann doch eher langweilig. Abgesehen vom kurzen Zwischenstopp in luftiger Höhe, während die andere Seite des Arms beladen wurde. Dabei schaukelten wir nämlich aufgrund der ungleichen Beladung durchgehend vor und zurück.

 

Nicolas und ich investierten anschließend noch ein paar Euro für zwei weitere Geisterbahnen.

Die erste davon war schon etwas älter (1948), wurde über die Jahre hinweg aber immer wieder dem Zeitgeist angepasst und umgestaltet. Das Geisterschloss gefiel mir tatsächlich deutlich besser als das hochmoderne Hotel Psycho. Die klassischen Geisterbahnen sind halt doch die besten, besonders wenn man noch etwas von der Nostalgie merkt. Und das gilt auch für die zweite Bahn, die Geisterbahn zum roten Adler. 1951 eröffnet und noch eine ganze Spur nostalgischer. Irgendwie hat mir diese Bahn dann auch am besten gefallen. Neu ist halt nicht zwangsläufig besser. S

 

Mein Favorit in Sachen Geisterbahn.

Schließlich versammelten wir uns vor dem Olympia Looping um auf die letzte Fahrt des Pratergastspiels zu warten. Die Mitarbeiter standen mit ihren Handschuhen schon bereit, um direkt mit dem Abbau anfangen zu können. Die ersten Zäune an der Warteschlange waren schon abgenommen worden und die Lücken wurden vom Personal abgesichert. Auch die Kasse wurde langsam aber sicher zusammengeklappt. Als dann endlich die letzte Fahrt ausgerufen wurde, schlüpften wir durch das letzte verbliebene Tor und ließen unsere Ehrenkarten abnicken. Eingesammelt wurden sie nun nicht mehr, wir konnten sie also als Souvenir mitnehmen. Nicolas und ich wollten nach der Fahrt ganz hinten nun lieber einmal vorne sitzen, auch wenn die erste Reihe leider schon belegt war. In der zweiten wurde aber noch was frei. Die Schulterhalter waren schon von meinem Hintermann (einer der Mitarbeiter?) hinunterschoben worden, eine weitere Bügelkontrolle gab es bei mir nicht. Das war also schonmal deutlich angenehmer als Tags zuvor. Ich muss allerdings gestehen, dass es vorne doch den ein oder anderen Hakler in den Kurven gab, der hinten nicht so auffiel. Schlimm waren die aber keineswegs. Leider war wohl nach uns noch ein ganzer Schwung Fahrwilliger gekommen, den man nicht wegschicken wollte. Und so hatten wir dann doch nur die vorletzte Fahrt im Prater erwischt. Aber hey, zwei Fahrten für lau auf dem Olympia Looping bekommt man auch nicht alle Tage. Und ob es das in Wien nochmals geben wird, steht aktuell ja in den Sternen.

 

Gleich nach der letzten Fahrt wurde die Kasse zusammengepackt und zwei Mitarbeiter kletterten auf die Bahn.

 

Die ersten Bolzen wurden sogleich entfernt, man wollte ja baldmöglichst nach München aufbrechen.

 

Wenig später waren auch die übrigen Züge in den Bremsbereichen zum Abtransport platziert.

 

Nicolas wollte unbedingt nochmal die Volare fahren. Alex begleitete ihn, ich probierte lieber den Fotopunkt aus. Ein bisschen mehr Licht wäre den Fotos allerdings zuträglicher gewesen.

Den Tagesabschluss feierten wir wieder am Insider, wo Alex einfach mal das Steuerpult übernahm, während wir eine Runde nach der anderen drehten. Bis Christian den Weg zu uns fand und Nicolas und mich jeweils einzeln in den Backstagebereich der Bahn führte. In der Werkstatt gab es nicht so wahnsinnig viel zu sehen, erst recht nicht, als das Licht einfach ausging. Eine Sicherung schien zu spinnen. Der größere Teil des Abstellgleises befindet sich übrigens in der Haupthalle, von der Werkstatt mit einem einfachen Vorhang abgeschirmt. Weiter ging es in den Technikraum, wo quasi zwei Steuerungsanlagen zu bewundern waren. Die alte sollte nämlich durch eine neue ersetzt werden. Auch die neuen Sensoren lagen schon in einem Regal bereit und warteten auf ihren Einbau. Besonders interessant fand ich aber ein Tableau, welches wohl eigentlich am Steuerstand zu sein habe. Das wäre aber scheinbar zu teuer gewesen, weshalb man einfach eine Kamera davorgehängt hatte, die ein Livebild zum Ride-Op überträgt. Man muss sich nur zu helfen wissen. S

 

Die angesprochene Werkstatt.

 

Die neue Steuerungsanlage. Am Bildrand ist die alte im Hintergrund zu sehen.

 

Auch die Musikanlage für den Soundtrack ist hier untergebracht.

 

Zum Schluss ging es noch durch einen schmalen Gang unter der Bahn.

 

Bis hin zum Kompressor, der - wenn ich es richtig verstanden habe - auch für die Klimatisierung der Halle genutzt wird.

Danach ging es wieder auf gleichem Weg zurück, inklusive eines kurzen Blicks in die Halle, während einer der Wagen knapp an uns vorbeidonnerte. Das waren wirklich sehr interessante Einblicke, und irgendwie hatte ich auch keine Ahnung, was ich Christian noch hätte fragen können. Ganz im Gegensatz zu Nicolas, der im Anschluss hinter die Kulissen geführt wurde. Der hatte wohl allerhand zu fragen. Alex hatte derweil das Steuerpult im Griff und ließ mich auch mal drücken, während Nicolas seine Backstagetour absolvierte.


Schließlich machten wir uns wieder auf den Weg "nach Hause", denn Alex wollte Montags dann doch wieder arbeiten und musste entsprechend früh raus, während wir uns ein wenig die Stadt ansehen wollten. Und auch dieser Tag war angesichts der hohen Temperaturen anstrengend genug gewesen.

 

Das Gesamtfazit zum Prater findet sich im abschließenden Bericht zu unserem dritten Tag im Prater.

 

Weiter zum Sightseeing in Wien

Direkt zum dritten Tag des VIP-Fantreffens im Prater

Zurück zur Übersicht der Berichte 2016