Österreich - Wiener Klassik

VIP-Fantreffen im Wiener Prater - Tag 1 (27.08.16)

 

Nachdem wir mit dem Böhmischen Prater und einem kurzen Zwischenstopp auf der Donauinsel ganz entspannt in unser Wien-Programm eingestiegen waren, begaben wir uns gegen 16 Uhr schließlich zum Wurstelprater. Schließlich war der dortige Fanday der Hauptgrund für unseren Kurztrip. Wie wir inzwischen von Alex erfahren hatten, waren wir allerdings die einzigen Teilnehmer, die sich für das erste Prater-Fantreffen angemeldet hatten. Das offizielle Programm war also mehr oder weniger hinfällig und wir sollten ohne Zeitdruck unsere Interessen abarbeiten können. S

 

Vom Bahnhof Praterstern kommend läuft man direkt auf DAS Wahrzeichen Wiens zu.

 

Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen.

 

Den Eingangsplatz dominieren ein Madame Tussauds und eine Bronzestatue der Prater-Legende Basilio Calafati.

 

Vor dem Blumenrad wurden wir von Sandro Spreitzer und Alina Grisenti empfangen, die uns nun durch den Prater führen sollten.

 

Den Anfang machte auch sogleich das etwas unbekanntere Riesenrad, mit dem wir uns einen ersten Überblick verschafften.

 

Wien selbst war dabei von geringerem Interesse. Wir waren schließlich wegen des Praters hier.

 

Und der hat deutlich mehr zu bieten als das berühmte Riesenrad.

 

Darunter in diesem Jahr ein ganz besonderer Gast.

 

Nämlich die größte transportable Achterbahn der Welt.

 

Der Olympia Looping. Sonntags Abends sollte der Abbau beginnen, die für den Betrieb unnötige Deko war bereits demontiert worden.

 

Aber auch sonst gibt es ganze 12 Counts im Prater.

 

Bevor wir uns diesen widmeten, ließen wir es im benachbarten Eisberg aber noch ein wenig ruhiger angehen.

 

Ein interaktiver Darkride, bei dem man die Ziele während der Polar-Expedition mit Fotoapparaten schießen muss.

Leider funktionierte das nur bedingt bis gar nicht. Genauer gesagt war die untere Etage dahingehend komplett tot, lediglich auf der oberen Etage, die per Aufzug erreicht wird, war eine Reaktion zu erkennen. Insgesamt konnte mich die Interaktivität aber nicht überzeugen. Ansonsten ist der Eisberg aber wirklich süß und lustig gestaltet und besonders für die jüngeren Besucher sehr zu empfehlen.

 

Nun drängte Nicolas aber zur Volare auf der anderen Seite des Riesenrads.

 

Damit uns kein Shit happen konnte, wurde alles brav abgelegt, dann bestiegen wir eine der Zamperla-Gondeln.

Alex pfiff mich allerdings zurück und empfahl eine etwas abweichende Flugposition. Zunächst hielt ich das für einen Witz um Nicolas, der diese Art Coaster noch nie gefahren war, zu verwirren. Doch der Ride-Op machte den Käfig tatsächlich zu und schickte uns los. Ich muss gestehen, so viel Angst hatte ich auf einer Achterbahn schon lange nicht mehr. Aber letztlich war es doch irgendwie angenehmer als in der korrekten Position bei der anschließenden Wiederholungsfahrt. Das war schonmal ein absolutes Highlight zum Einstieg. Nach der Fahrt zeigte uns Sandro dann noch, wie der Umklapp-Mechanismus funktioniert und erklärte ein bisschen was zur Bahn.

 

Das Umklappen funktioniert rein mechanisch. Eine Metallschiene drückt den Wagen hoch, eine zweite sichert ihn über den Hebel links mit einem Bolzen.

 

Der Hebel rechts dient zur Bügelöffnung bei der Ankunft im Bahnhof.

 

Im Operator-Häuschen bekamen wir einige Einblicke in die Bedienung und die übrige Technik der Anlage.

 

Auch erfuhren wir, dass der Spirallift hier dauerhaft dreht, um Besucher anzulocken.

 

Dieser Volare ist übrigens der bislang einzige in Custom-Ausführung.

Wobei das Layout an sich weitestgehend unverändert ist. Der Unterschied liegt im Spirallift, der hier auf Kundenwunsch auf die andere Ecke gesetzt wurde. Mit dem übrigen Layout einfach über Geraden verbunden. Das erhöht nicht nur die Fahrzeit bei relativ geringem Aufwand, die nicht mitfahrenden Besucher können ihre Freunde auch wunderbar bei der Fahrt zum Lift entlang des Weges beobachten und fotografieren.


Zu allem Überfluss bekamen wir bei den drei bisher genannten Attraktionen nicht nur die Fahrt umsonst, sondern erhielten auch jeweils ein Onride-Foto ohne zahlen zu müssen. Auch die erste Runde an der Bar am Blumenrad wurde ausgegeben. Ohne nachgerechnet zu haben, dürften wir also locker mindestens einen der beiden Flüge wieder rausgehabt haben. Da bekommt man tatsächlich schon fast ein schlechtes Gewissen. Aber auch irgendwie so ein VIP-Gefühl. Könnte man sich glatt dran gewöhnen. S

 

Auf diese sehr interessanten Einblicke bei Volare folgte eine Fahrt mit Europas höchster Wasserrutsche.

 

Das behauptet jedenfalls ein Banner neben dem Eingang zur Wildalpenbahn.

 

Stolze 25 Meter ist der River Splash mit Vertikalaufzug von abc Rides hoch.

 

Und sorgt auf dem Weg nach unten für einen ordentlichen Drehwurm.

 

Zum Finale gibt es einen kleinen aber feinen Drop. Sogar mit überraschender Airtime. Kannte ich bei solchen Anlagen noch nicht.

 

Auch haben es durchaus ein paar Tropfen Wasser ins Boot geschafft.

 

Und bei den Temperaturen setzten wir die Abkühlung gleich auf dem Log Flume fort.

Die Aquagaudi wurde 2013 von Reverchon gebaut und schickt die Besucher über drei Schussfahrten auf eine 420 Meter lange Fahrt durch eine Maya-Stadt - von der ich vor Ort allerdings nur ein quadratisches Gebäude auf dem Weg zum ersten Lifthill entdecken konnte. Die Fahrt selbst ist glücklicherweise deutlich besser als die optische Gestaltung, denn auf den ersten Lifthill folgt ein kleiner Drop, der die untere Ebene ordentlich benässen würde, hätte man dort kein Schutzdach installiert. In sechs Metern Höhe schippert man dann über den See hinweg und umrundet dabei auch den finalen Drop, ehe man selbst den zweiten Drop absolviert. Der wartet am Ende sogar mit einem kleinen Airtimehügel auf, wirklich abheben tut man dort allerdings nicht. Und schließlich erklimmt man den zweiten Lifthill und rollt in einer Höhe von 14 Metern auf den höchsten und letzten Drop zu. Der Nässegrad insgesamt war erfrischend aber nicht zu nass. Alles in allem also eine schöne Wildwasserbahn.

 

Ohne Dach könnte man bei passendem Timing hier ganz schön nass werden.

 

Airtimehügel ohne Airtime.

 

Das Geräusch der Rollen am letzten Drop klang fast wie ein intamin'scher Hydraulik-Antrieb. S

 

Direkt gegenüber stehen gleich zwei weitere Counts.

 

Die Super 8er Bahn ist - wenn grade kein Olympia Looping zu Gast ist - die größte Achterbahn des Praters mit 780 Metern Länge.

 

Es handelt sich außerdem um den einzigen Pinfari FC80.

Die 1997 eröffnete Bahn wurde 2015 frisch lackiert und macht von außen einen sehr guten Eindruck. Die Züge sind mit Beckenbügeln ausgestattet und somit einigermaßen bequem, wenn auch ein wenig eng. Für eine Familienbahn (was das FC in der Typenbezeichnung aussagen soll) ist die Bahn doch recht flott unterwegs und bietet insbesondere bei den Ausfahrten aus den Blockbremsen sogar ganz nette Airtime. Ansonsten flitzt sie recht harmonisch durch die Kurven und die Fahreigenschaften sind überraschend gut. Davon hätte Pinfari gerne mehr bauen können.

 

Gleich daneben steht die ebenfalls 2015 neu lackierte Dizzy Mouse.

 

Ein 1998 eröffneter Spinning Coaster von Reverchon.

 

Auch dieser fuhr sich ganz gut und die Drehung war in Ordnung.

 

Als nächstes steuerten wir den Tagada an, Nicolas und ich waren bisher noch keine solche Attraktion gefahren.

Auf der ein oder anderen Kirmes war ich zwar durchaus mal kurz davor, aber letztlich war der Geiz immer größer. Das spielte hier ja glücklicherweise keine Rolle, und so bestiegen wir zu fünft das Rondell. Ist wirklich ein witziges Fahrgeschäft, besonders wenn man hüpfend auf seinen Sitznachbarn geschoben wird. Und in der Gruppe macht es gleich nochmal so viel Spaß. Ähnlich wie bei der nächsten Station.

 

Alex, Nicolas und ich testeten in einer Privatfahrt den Rotor.

Ich denke, hier verzichte ich mal auf große Worte und verlinke einfach mal zum Offride, das Sandro und Alina von uns drehten:

 

Der Drehwurm wurde direkt am Sombrero von Soriani & Moser fortgesetzt.

 

Hier wurde ein ordentliches und recht langes Fahrprogramm geboten.

 

Anschließend zog es uns - oder genauer gesagt mich - noch zum fast etwas versteckten Zug des Manitu.

 

Ein 2002 eröffneter Powered Coaster des italienischen Herstellers CAM Baby Kart.

 

Zunächst rückwärts Anlauf nehmend absolviert man einige Runden in der vorne offenen Halle.

Eigentlich eine Bahn für die ganz kleinen, aber dank des exotischen Herstellers auch für die etwas größeren Counter interessant. Aufgrund des fehlenden Bankings wird man insbesondere im Tunnel etwas herumgeworfen, aber die Geschwindigkeit bleibt überschaubar. Bergab wird sogar gebremst. Leider konnte ich die ein schleifendes Geräusch auslösende Bremse nirgendwo ausmachen.

 

Anschließend verabschiedeten wir uns vorerst von Sandro und Alina. Wir drei erkundeten dann den nicht am Fanday teilnehmenden Teil des Praters alleine.

Denn es ist nach wie vor so, dass die einzelnen Grundstücke unterschiedlichen Schaustellern gehören, die darauf eben ihre Fahrgeschäfte platzieren und betreiben. Ein richtiges Miteinander gibt es dabei wohl leider nicht, jeder möchte natürlich das beste für sich herausholen. Ein Wristband nach dem Vorbild von Bakken ist daher nach wie vor nicht abzusehen, auch wenn sich zumindest ein paar Schausteller mit der sogenannten Prater-Card zusammengeschlossen haben. Zwar versucht der Prater-Verband, die Interessen aller Beteiligten unter einen Hut zu bringen, aber insbesondere die älteren stellen sich wohl gerne mal quer. Das war auch einer der Gründe dafür, dass die offizielle Ankündigung zum Fantreffen erst recht spät erfolgen konnte, woraus dann die sehr überschaubare Teilnehmerzahl resultierte. In unseren Gesprächsrunden wurde allerdings deutlich, dass sich die jüngeren Generationen doch etwas besser verstehen. Es besteht also doch noch die Hoffnung, dass man sich früher oder später zu einer richtigen Gemeinschaft zusammenschließt.

 

Für die Black Mamba mussten wir also erstmals unsere Portemonnaies bemühen. 5€ kostete eine Fahrt.

 

Die 8 Plätze fassende Gondel war schnell besetzt und so ließen wir uns einmal durch den Wiener Himmel schleudern.

 

Das Chaospendel von Funtime sieht durchaus interessant aus.

 

Wirklich begeistern konnte mich der Fahrtverlauf aber nicht.

 

Die diversen Laufgeschäfte ließen wir aus Kostengründen aus.

 

Schließlich gab es noch mehr als genug Counts zum Fahren. Zum Beispiel die Wilde Maus für 4€.

 

Nahezu ungebremst und mit Airtime, wie ich sie noch auf keiner anderen Maus erlebt habe. Klasse!

 

Eines der Highlights hätte ich ohne Alex wohl länger suchen müssen. Die Hochschaubahn liegt etwas einsam abseits des Hauptweges.

 

Erbaut wurde diese Holzachterbahn in den Jahren 1948-1950, nachdem die erste Hochschaubahn im zweiten Weltkrieg zerstört worden war.

 

Inzwischen ist die Bahn also eigentlich schon 66 Jahre alt. Und da fängt, wie wir alle wissen, ja erst das Leben an. S

 

So richtig als Achterbahn geht die auch Zwergerlbahn genannte Anlage bei mir aber nicht durch.

 

Es ist vielmehr eine Themenfahrt durch den Großglockner mit nur 3 eher zahmen Drops.

 

Die Züge sehen auch ein wenig seltsam aus. Das kann auch der mitfahrende Bremser nicht ändern.

 

Als Achterbahn bevorzuge ich dann doch eher die dänischen Rutschebanen. Das hier ist eben eine HochSCHAUbahn.

 

Quasi auf deren Rückseite - wieder am Hauptweg - verbirgt sich ein weiterer Count in einer Halle.

 

Der Spinning Coaster von Gerstlauer kommt nur einmal kurz hinaus, um frische Luft zu schnappen.

Mit einer Höhe von 10 Metern und einer Streckenlänge von 236 Metern gehört die im vergangenen Jahr eröffnete Maskerade eher zu den kleineren Achterbahnen. Nach einem kurzen Darkride-Part vorbei an spiegel- und maskenverzierten Wänden bringt ein Aufzug den Wagen nach oben. An der Hallenwand entlang geht es mit einer Kurve hinab und ebenso wieder hinauf. Es folgt der kleine Schlenker nach Draußen, bevor nach einer Blockbremse zwei Helices - eine abwärts, eine aufwärts - folgen. Tja, und das war es dann im Grunde auch schon. Mal von der Kürze abgesehen ist die Bahn ja nicht schlecht. Die Fahreigenschaften sind super, der Spin bei unserer 2-1-Beladung vorhanden aber nicht zu stark. Über die mangelnde Ausgestaltung der Halle - von einigen Lichteffekten abgesehen - kann man streiten, komplette Dunkelheit wäre aus meiner Sicht aber fast besser gewesen. Für 2-3€ wäre das alles wohl in Ordnung, die verlangten 5€ sind aber definitiv zu viel für diese Bahn.

 

Ganz in der Nähe wurde es wieder historischer. Das wird sich allerdings bald ändern.

Das 1887 eröffnete 1. Wiener Ponny-Caroussel gilt nach eigenen Angaben als älteste kontinuierlich bespielte Attraktion im Wiener Prater, wobei ich jetzt einfach mal unterstelle, dass die Pferde selbst etwas jünger sind. S Die waren aber auch immer wieder Grund für Beschwerden von Tierschützern, weshalb das Karussell nach dieser Saison und damit 129 Betriebsjahren endgültig schließen wird. Einerseits gut, andererseits dann doch wieder schade. Man arbeitet aber immerhin an einem Nachfolger ohne (lebende) Pferde.


Den Starflyer gleich nebenan sparten wir noch etwas auf, und auch die "Kinderecke" mit einem Count für die jungen und junggebliebenen musste aufgrund des frühen Feierabends vorerst verschoben werden.

 

Stattdessen ging es wieder zurück zum Blumenrad, wo wir an der Bar nochmals ein wenig entspannten.

Eigentlich hätten wir nun auf Christian Sittler treffen sollen, der als Vorstandsmitglied des Praterverbands (und Bruder des Vereinspräsidenten) für den Fanday verantwortlich zeichnete. Der war aber wohl noch mit einer anderen Gruppe beschäftigt, die noch eine ganze Weile fürs Abendessen brauchen würde. Daher machten wir uns doch nochmal alleine auf den Weg, um die verbliebenen Counts abzuholen.

 

Und zwar zunächst den Boomerang aus dem Hause Vekoma.

 

Der steht seit 1992 hier, wurde und wird aber offenbar relativ gut gepflegt.

So gab es schon mehrere frische Anstriche, der kurze Tunnel am Ausgang der Cobra Roll wurde im Laufe der Zeit ergänzt, ebenso wie die aufwändige Beleuchtung - auch wenn nicht alle Lampen leuchteten. Und schließlich wurden in der Saison 2007 auch die alten Vekoma-Züge in Rente geschickt und durch neue Züge von Schäfer Amusement Technology (SAT rides) ersetzt. Kein allzu bekannter Name, auch wenn die Firma aus dem Westerwald schon im Auftrag diverser namhafter Hersteller Fahrzeuge gebaut hat. Beispielsweise stammen wohl auch die Züge von Bandit im Movie Park von dort und auch die Teststrecke hat man mit neuen Zügen ausgestattet. Das Konzept für einen eigenen Motorbike-Coaster wurde allerdings nie realisiert.

 

Die neuen Boomerang-Züge kommen im Formel1-Design daher und verzichten auf lästige Schulterbügel.

Skeptisch war ich angesichts des seltsamen Konstrukts aus purem Stahl dennoch. Gerade bei einer Vekoma-Bahn hätte ich auch nichts gegen etwas Polsterung gehabt. Aber einmal in der ersten Reihe Platz genommen, musste ich feststellen, dass sich dieser Stahl doch überraschend gut dem Körper anschmiegt. Und das auch über die gesamte Fahrt hinweg, die logischerweise gänzlich ohne Ohrfeigen und sonstige Schläge auskommt.

 

Wäre da nicht der stolze Fahrpreis von 6€, könnte man also glatt in Versuchung geraten, nochmal einzusteigen.

 

Auf den S&S-Tower haben wir verzichtet, davon hatten wir in Skandinavien schon genug.

 

Auch den Zamperla Discovery Revolution von 2014 ließen wir aus.

 

Dafür wartete wiederum ein Vekoma-Produkt in einer recht dunklen Ecke auf uns.

 

Der 1994 eröffnete Megablitz ist ein Custom MK-700.

 

Und was für einer!

Obwohl Nicolas und ich die einzigen waren, die zu dieser Zeit den Fahrpreis von 4,50€ entrichten wollten, steckte man uns zusammen in den vordersten Wagen - wie bei diesen Modellen üblich sitzt man hier ähnlich den Mack'schen Bobbahnen hintereinander. Eine Aufteilung auf zwei Wägen wollte man uns nicht durchgehen lassen. Die Fahrt selbst besticht dafür mit wunderbaren Fahreigenschaften, hohem Tempo und überraschend starkem Druck in den Helices. Warum nicht immer so, Vekoma?

 

Und dann gab es ja noch das orangene Monster, welches sich in den Scheiben den Casinos Admiral spiegelte...

Hierzu noch ein kleiner Exkurs, auch wenn ich selbst noch nicht vollständig durchblicke. Seit dem Jahr 2015 ist das "kleine Glücksspiel" (also Spielautomaten) in Wien verboten. Das Admiral Casino war wohl deswegen auch eine Zeit lang geschlossen, wie es dort aktuell aussieht, verstehe ich aber nicht ganz. Die Fläche gegenüber, auf der in diesem Jahr der Olympia Looping parkte, ist wohl ebenfalls für ein Casino reserviert, der Eigentümer ringt aber wohl nach wie vor um eine dafür notwendige Konzession. Das Gelände liegt daher in der Regel brach, damit man im Fall der Fälle sofort mit dem Bau beginnen könnte. Da man eh nur bis August bleiben wollte, klappte es in diesem Jahr glücklicherweise trotzdem mit dem Gastspiel der größten transportablen Achterbahn der Welt - auch weil Christian Sittler als Vermittler auftrat, der Wiener an sich soll nach seinen Angaben nämlich schnell seine Meinung ändern, wenn man etwas Falsches sagt.

 

Kurz nach 21 Uhr war es dann auch für uns endlich so weit.

 

Das majestätische Stahlgewirr wurde noch etwas abgelichtet, dann begaben wir uns zur Kasse.

Oder besser gesagt an ihr vorbei, denn Alex hatte "Ehrenkarten" für uns drei, mit denen wir auch hier gratis fahren konnten. Bei einem Preis von 8,50€ für die Fahrt durchaus lohnend. Der Andrang war allerdings überschaubar, warten mussten wir trotz Einzugbetriebs nicht, sondern konnten bei der nächsten Fahrt direkt die letzten Reihen besteigen. Und auch bei meiner zweiten Fahrt mit diesem alten Schätzchen bestätigte sich mein Ersteindruck vom letzten Jahr. Ein grandioses Layout für die Kirmes, aalglatte Fahreigenschaften und intensive Passagen bei optisch erstklassiger Erscheinung. Kurz gesagt: Der Olympia Looping ist auch nach 27 Betriebsjahren noch eine Wucht! Einzig die Schulterhalterungen fielen negativ auf, ich hatte mich beim Zudrücken aber auch nicht genug gestreckt...

 

Anschließend lernten wir dann endlich Christian kennen, der uns nach einem ersten Gespräch zum Praterturm brachte.

 

Den Starflyer durften wir dann wiederum kostenlos und obendrein die Warteschlange ignorierend besteigen.

 

Quasi der zweite Prototyp-Starflyer von Funtime im Prater.

Schon der allererste Starflyer wurde 2004 im Prater eröffnet. 2010 folgte dann der Praterturm als Weiterentwicklung mit einer Gesamthöhe von 117 Metern. Damit war er drei Jahre lang das höchste Kettenkarussell der Welt. Der alte Turm sollte mit anderen Gondeln ausgestattet ebenfalls im Prater verbleiben, ist inzwischen aber wohl zur mobilen Version umgerüstet in England auf der Reise. Die Flughöhe beträgt laut Christian übrigens etwas über 90 Meter. Mit leichter Höhenangst und einem gewissen Luftzug in der Höhe nicht Ohne. Cool ist auch die Fotoanlage, die wohl diverse Probleme machte, inzwischen aber reibungslos funktioniert. Auf dem Weg nach unten bleibt die Gondel kurz über den Dächern auf Höhe und die dort oben angebrachte Kamera lichtet jede Gondel einzeln ab. Erst dann stoppt die Drehung und es geht ganz nach unten. Das kam ein bisschen überraschend, aber in der letzten zu fotografierenden Gondel sitzend konnte ich noch ein annehmbares Gesicht aufsetzen. S

 

Auch eine der Geisterbahnen konnten wir dank Christian noch kostenneutral testen.

 

Eröffnet wurde das Hotel Psycho 2014, womit es sich um eine recht moderne Geisterbahn handelt.

Das merkt man - aus meiner Sicht leider - auch im Inneren. Die um 360° drehbaren Gondeln fahren auf zwei Ebenen an den einzelnen Szenen vorbei. Zwar werden durchaus gute und aufwändige Animatronics eingesetzt, die stehen aber irgendwie meist recht einsam in der Dunkelheit rum. Und die digitalen Effekte wie das aus der SkyScream-Warteschlange bekannte Fenster fielen bei mir sowieso durch. Der fast immer zu sehende Lichtstrahl, der vom Wagen ausgehend für die Auslösung der Effekte zuständig ist, verhinderte zudem ein Erschrecken, da man in der Regel vorher erkennen konnte, wann etwas kommt. Meine Begeisterung hielt sich daher in Grenzen. Aber den beiden anderen hat's gefallen.

 

Den Abschluss des ersten Tages bildete dann der dritte Spinning Coaster des Praters.

 

Der sich gemäß Anschrift komplett Indoor befindet und für uns natürlich ebenfalls kostenlos zur Verfügung stand.

 

Schon die Warteschlange glänzte mit Spiegellabyrinth und Laser Maze bei eindringlichem Soundtrack.

 

Im Inneren versteckt sich wie gesagt ein Spinning Coaster. In diesem Fall ein Compact Spinning Coaster von Maurer.

Der ist also quasi baugleich zu dem Modell im Skara Sommarland, allerdings spiegelverkehrt. Man hätte die beiden Anlagen theoretisch als Doppelanlage nebeneinander aufstellen können. Hat man aber offensichtlich nicht, sondern die Bahn aus dem CentrO Park ging 2010 eben nach Skara, während das Modell im Prater von 2000 bis 2011 im Tokyo Dome City zu finden war. Der Abbau dort wurde wohl auch nicht ganz ordnungsgemäß durchgeführt, sodass unser lieber Ronny beim Wiederaufbau - ohne Pläne wohlgemerkt - hin und wieder etwas improvisieren musste. Aber das kann er ja, wie wir wissen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Fahreigenschaften waren dafür nämlich durchaus in Ordnung. Der Spin bei 2:0-Beladung war auch nicht von schlechten Eltern, zumindest wenn man rückwärts startete. Vorwärts fing es zwar auch ganz gut an, aber schon die zweite Mauskurve stoppte die Drehung wieder und wir kamen auch nicht mehr richtig in Schwung. Mit Alex als Begleitung durften wir hier auch einfach vom Ausgang nochmal in den nächsten Wagen reinhüpfen, daher die gute Vergleichsmöglichkeit. Wobei wir an diesem Tag meine ich nur zweimal gefahren sind. Nach dem langen Tag wurde es gegen 22:15 Uhr dann doch langsam Zeit, dass wir ins Bett kamen. Am nächsten Tag hatten wir nämlich auch noch einiges vor...

 

Das Gesamtfazit zum Prater findet sich im abschließenden Bericht zu unserem dritten Tag im Prater.

 

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