Japan - Konnichi waaah!

Nagoya Port Sea Train Land (14.04.2018)

 

Nach unserem geplatzten Date mit dem Steel Dragon waren wir entsprechend früh wieder zurück in Nagoya. Wie im Nagashima-Bericht angesprochen, hatte ich ursprünglich anstelle des Onsen-Besuchs heimlich noch einen Kiddy-Count abgreifen wollen. Kai hatte davon aber Wind bekommen, weshalb wir einen gemeinsamen Besuch am Samstagabend einplanten. Ursprünglich eben nach dem Wiederholungsbesuch im Spa Land, was dank Öffnungszeiten bis 22 Uhr auch kein Problem gewesen wäre. So hatten wir noch deutlich mehr Zeit. Zurück in Nagoya wechselten wir auf die Chuo Line bis zur Station Kanayama, um von dort mit der U-Bahn (Meiko Line) zur Nagoyako Station zu fahren.

 

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Und damit direkt zum größten Hafen des Landes.

Der 1907 eröffnete Hafen von Nagoya erstreckt sich rund um den innersten Teil der Ise-Bucht und wurde natürlich auch mit diversen künstlichen Inseln vergrößert. So kommt man auf eine Landfläche von über 42 km² (mehr als jeder andere japanische Hafen), an der sich knapp 290 Anleger auf 21 Piers verteilen. Mit nur etwa 25 km Entfernung zum Stammwerk (und diversen weiteren Fabriken) in Toyota exportiert der gleichnamige Autobauer die meisten seiner Fahrzeuge vom Hafen Nagoya. Insgesamt verlassen jährlich über 1,3 Millionen Autos den Hafen - so viele wie in keinem anderen Hafen Japans. Abseits von PKWs kann aber auch jede andere Art von Gütern abgewickelt werden, sodass man sich auch generell mit einem Frachtvolumen von 196 Millionen Tonnen (im Jahr 2017) längst an die japanische Spitze gesetzt hat.

 

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Wir interessierten uns allerdings eher für die Güter, die schon etwas länger im Hafen verweilen. S

Die Gleisanlagen des ehemaligen Güterbahnhofs am nördlichen Zipfel des Hafengebiets - dem Garden Pier - wurden schon vor etlichen Jahren zurückgebaut und quasi unterhalb einer querenden Brücke abgeschnitten. Der verbliebene Teil wurde offenbar mit Wartungshallen für die U-Bahn ausgestattet, die hier nach einer Verbindungskurve aus der Versenkung auftaucht. Das freigewordene Gelände wurde 1992 mit dem Port of Nagoya Public Aquarium bebaut, 1995 folgte der Grund für unseren Besuch.

 

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Das Nagoya Port Sea Train Land. Ein sehr überschaubarer Park mit freiem Eintritt, die Attraktionen sind natürlich einzeln zu zahlen.

 

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Hauptattraktion ist selbstverständlich das 85 Meter hohe Riesenrad. Gebaut wiederum von Senyo.

 

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Zwei der 48 Gondeln sind seit 2011 komplett durchsichtig. Da wäre eine Fahrt bestimmt interessant gewesen.

 

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Bei der geringen Kapazität kam das für uns aber nicht in Frage - zumal wir diese Spezialgondeln auch erst zum Ende unseres Besuchs bemerkten.

 

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Auch die übrigen Attraktionen entstammen wohl weitestgehend dem (Vertriebs-)Portfolio von Senyo.

 

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Schließlich ist das Unternehmen nicht nur Lieferant, sondern auch Eigentümer und Betreiber des Sea Train Lands.

 

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Ein interaktiver Darkride, wie wir ihn am Morgen schon in Suzuka gefahren waren, darf dabei natürlich nicht fehlen.

 

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Allerdings beließen wir es bei einer kleinen Runde durch den Park ohne Fahrten. Mit einer einzigen Ausnahme.

 

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Kai und ich zogen uns an einem der Automaten ein Ticket im Wert von 300 Yen, um den Count abzuhaken.

 

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Nichts weiter als ein gewöhnlicher Family Gravity Coaster von Zamperla.

 

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Der steht dort wohl seit 2009. Ansonsten kann man da nicht wirklich viel zu sagen.

 

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Als Ersatz für den Steel Dragon taugte der Family Coaster wie erwartet natürlich nicht. S

 

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Leider hatte ich im Laufe des Tages wohl mal auf manuellen Fokus umgeschaltet und danach vergessen, wieder den Autofokus zu aktivieren...

 

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Direkt hinter dem Park schauten wir uns natürlich auch noch das Hafengewässer an.

 

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Gegenüber war eine ziemlich kleine Werft zu sehen.

 

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Alles auf diesem Bild, bis hin zum Horizont, gehört noch zum Hafen von Nagoya! S

Die Brücke dort überspannt den Hafen nichtmal auf halber Höhe. Und die Bucht selbst reicht ja nochmal deutlich weiter. Am rechten Bildrand wäre irgendwo direkt hinter der Brücke das Eisenbahnmuseum gewesen. Und ein Stück weiter rechts eben auch das Legoland. Von einem Besuch dort hatten wir ja aus Zeit- und Kostengründen abgesehen.

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Ein Panorama geht immer.

 

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Interessant. Ich wäre vor einem Tsunami doch glatt in die andere Richtung geflohen...

 

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Die Show im angrenzenden Aquarium bekamen wir auch noch zu hören. Ob Orca- oder Delfinshow konnte ich allerdings nicht erkennen.

 

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Ein Besuch des Aquariums schied aufgrund der Öffnungszeiten aus, wir hätten nur noch eine gute Stunde bis zur Schließung gehabt.

 

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Zumal sich in der Kugel keine Achterbahn, sondern "nur" ein Kino verbirgt. S

 

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Auch die übrigen Museumseinrichtungen des Garden Pier schauten wir uns nur von außen an.

Das 63 Meter hohe Nagoya Port Building überragt die Anlegestellen für Kreuzfahrtschiffe und soll ein großes Segelschiff imitieren. Oben befindet sich eine Aussichtsplattform, unten ist ein Maritim-Museum untergebracht. Das orangene Bötchen davor ist der Eisbrecher Fuji, welcher 1965 in Dienst gestellt wurde und 18 Jahre lang Expeditionen in die Antarktis begleitete.

 

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Seit 1985 ist die Fuji als Antarctic Museum hier am Garden Pier festgemacht.

 

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Das kleine Becken wird von einer interessant konstruierten Fußgängerbrücke überspannt.

 

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Nach etwa einer Stunde vor Ort schauten wir uns im Einkaufszentrum Jetty nach einem Abendessen um.

Wirklich fündig wurden wir allerdings nicht, weshalb wir uns alsbald wieder von der U-Bahn zur Nagoya-Station zurückbringen ließen. Das Essensangebot "unserer" Untergrund-Mall sagte uns deutlich mehr zu. Im Anschluss wurden dann bereits wieder die Koffer gepackt, denn der Sonntag bedeutete für uns schon Abschiednehmen von Nagoya. Nach einem letzten Parkbesuch sollte uns die Reise erneut per Shinkansen weiter gen Norden führen.



Fazit: Das Nagoya Port Sea Train Land ist eigentlich nur eine kleine Ansammlung von Fahrgeschäften auf einer roten Betonfläche. Den Kindern als Hauptzielgruppe dürfte das ziemlich egal sein, für Erwachsene gibt es neben Riesenrad und Darkride eigentlich keine Besuchsgründe. Außer natürlich, man ist Counter. Ansonsten wären das Aquarium oder die Museen sicherlich interessanter gewesen. Dennoch waren wir froh, wenigstens mal einen kurzen Blick auf den Hafen (also einen Teil davon) geworfen zu haben, ein Ausflug ans Wasser ist schließlich immer entspannend.

 

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