Japan - Konnichi waaah!

Anreise Teil 1 (07.04.2018)


Oktober 2017 - Urlaubsplanung
Es besteht die Überlegung, ein Häusschen zu bauen. Das kostet nicht nur ein bisschen Geld, sondern erfordert auch etwas Zeit. Zwei gute Gründe, die erstmal gegen die Teilnahme an weiteren Freizeitpark-Touren sprechen. Trotzdem trug ich mal den Zeitraum der erweiterten Polen-Tour von Onride sowie den von mir vermuteten Zeitraum der in Spanien durchgesickerten Kalifornien-Tour des FKF in den Urlaubsplan ein - letzteren konnte ich nach offizieller Bekanntgabe geradenoch korrigieren, bevor er dann später nochmal geändert wurde... Wie gesagt, Interesse hätte ich an beiden gehabt, aber mit einer Teilnahme rechnete ich erstmal nicht.

November 2017 - Polen-Tour abgesagt, und nun?
Mit dem Aus für die Polen-Tour bei Onride wurden die Karten neu gemischt. Kalifornien reizte mich nun umso mehr, aber auch dort war man mit der Buchungslage nicht zufrieden. Und der Zeitraum könnte aufgrund der Hausbau-Pläne doch etwas ungünstig sein. Also rückte eine von Nicolas vorgeschlagene England-Tour auf privater Basis in den Fokus. Allerdings nicht sehr lange...

Dezember 2017 - Erstens kommt es anders...
Völlig ohne Vorwarnung erhielt ich eine PN von mico. Man (= Alron, Maliboy, multimüller und eben mico) überlege nach Absage der Onride-Tour nun endlich mal ein lange geplantes Reiseziel anzusteuern. Angedacht seien 2,5 bis 3 Wochen im April. Da multimüller ein Einzelzimmer wolle, habe man noch ein Bett in einem Doppelzimmer frei. Ob ich nicht Lust hätte, mitzukommen? Innerlich nun ganz hibbelig sagte ich unter Vorbehalt zu, es galt ja noch den Urlaub entsprechend anzupassen.
Wie ich im internen Planungsforum später lesen konnte, war ich zwar nicht direkt die erste Wahl der vier gewesen, aber es reichte in diesem Fall ja aus, die erste verfügbare Wahl zu sein.  

Januar 2018 - Es wird ernst!
Ziemlich genau einen Monat nach der Einladung bestand die Planung noch immer nur aus Vorschlägen, Wünschen und Ideen. Also wir wussten grob, was wir unternehmen wollten, aber einen konkreten Plan hatten wir noch nicht. Nachdem multimüller leider doch absagen musste, setzten wir übrigen uns schließlich mal per Skype zusammen, um wenigstens den Termin festzulegen und entsprechende Flüge herauszusuchen. Am nächsten Morgen rief ich direkt meinen Personalplaner an, um den Urlaub entsprechend ändern zu lassen. Das funktionierte auch erfreulicherweise problemlos, und so konnte direkt im Anschluss auch der Flug gebucht werden. Die restliche Planung erfolgte dann nach und nach in den nächsten Wochen bis kurz vor dem Abflug.


07./08.04.2018
Soviel zur Vorgeschichte, kommen wir endlich zum großen Tag. Die Meilensammler Alron und Maliboy waren auf die Star Alliance beschränkt. mico und ich hatten dagegen die für uns günstigere Variante mit Finnair gebucht, wobei er in Düsseldorf startete, während ich doch wieder Frankfurt bevorzugte. Zeitlich hätte dieses Mal sogar eine Anreise per Bahn funktioniert, ich ließ mich dann aber trotzdem von meinen Eltern fahren. Im Nachhinein wäre ich selbst mit einem verpassten Anschlusszug nicht wirklich später angekommen als mit dem Auto. Und nein, wir hatten keine Verzögerungen unterwegs, ich hatte das irgendwie knapper geplant als ich dachte. Aber hat ja gepasst.

Zur Abwechslung durfte ich mir nach all den Lufthansa-Flügen vom Terminal 1 auch mal das Terminal 2 anschauen, wo noch ein richtiger Mensch meinen Koffer entgegennahm. Eine knappe Stunde vor Boarding-Beginn wurde dann auch noch ganz gemütlich bei McDonald's gefrühstückt. Die beiden anderen waren trotz späterem Abflug schon längst durch die Sicherheitskontrolle, die ich so spät wie noch nie hinter mich brachte - bei nahezu nicht vorhandener Warteschlange kann man das ja ruhig machen. Und es war eine gute Entscheidung, denn die D-Gates - in meinem Fall D23 - sind nicht so dolle zum Warten. Jedenfalls fand ich mich quasi mitten in einem Gang wieder, wo am Rande nur wenige Sitzbänke standen. Die waren auch schon soweit alle belegt, die übrigen Passagiere mussten selbst stehen. Und dann sieht man durch die Glasfront auch noch lediglich einen vorgebauten Gebäudeteil. Als dann fast 10 Minuten vor angegebener Boarding Time die Finnair-Mitarbeiter erschienen und das Boarding starteten, gelangte man endlich in diesen Gebäudeteil, in dem sich der eigentliche Warteraum befand. Jetzt brauchten wir den allerdings auch nicht mehr, die Mitarbeiter schickten uns wenig später die Treppe hinunter, wo bereits der Bus wartete. Keine Ahnung, wer sich sowas ausgedacht hat, aber er gehört geschlagen...


20180407-105431

Die Reise sollte mich zum ersten Mal nach Finnland führen.


DSC09038

Gegen 11:09 Uhr erreichten wir unsere auf einer Außenposition parkende Maschine.


DSC09039

Es sollte mein erster Flug mit Finnair sein und auch mein erster mit einem kleineren Vertreter der A320-Familie.


DSC09040

Zum Einsatz kam nämlich ein Airbus A319 mit der Registrierung OH-LVI. Die Ende 2000 an Sabena ausgelieferte Maschine fliegt seit 2003 für die Finnen.

Dabei hatte man eine Woche zuvor noch in der App von A319 auf A321 umgestellt und bei mir so für etwas Ernüchterung gesorgt. Den Trick hatte Lufthansa ja auch schon beim Rückflug aus Wien abgezogen. Beim Check-In wurde dann aber doch wieder A319 angezeigt, mit entsprechend wenig Reihen bei der Sitzplatzwahl. Dafür kam der Hinweis, dass die Maschine überbucht sei (aber wohl nicht überbucht genug, um den größeren Flieger zu rechtfertigen). Verbunden war dies mit der Frage, ob ich mich nicht freiwillig umbuchen lassen möchte? Ich hatte auch tatsächlich kurz darüber nachgedacht, aber ohne die Alternative zu kennen, war mir das einfach zu riskant. Ich nahm also meinen beim Check-In rausgesuchten Fensterplatz 17F ein und auch die übrigen Passagiere hatten relativ bald ihre Plätze gefunden. Das Boarding hatte pünktlich begonnen und war noch pünktlicher beendet. Abheben konnten wir deswegen aber noch lange nicht. Die Container mit den Koffern waren noch nicht verladen...  Kurz vor 12 Uhr konnten wir dann endlich zur Startbahn rollen. Am gesamten Terminal entlang, wobei ich auch mal zur Boeing 777 rüberwinken konnte, in der Alron und Maliboy wenig später Platz nehmen sollten. Leider hatte ich versäumt, davon ein Bild zu machen. Auch die verschiedenen Lufthansa-Maschinen mit der neuen Lackierung habe ich nicht abgelichtet.


DSC09045

Die alten sind zwar wirklich schon ziemlich in die Jahre gekommen, aber neu ist eben nicht immer besser. 


DSC09048

Schließlich konnten wir uns um 12:03 Uhr auf Runway 07C einreihen. 


DSC09050

Bis uns die Triebwerke in die Sitze pressten und wir endlich abhoben, vergingen nochmals 3 Minuten.


DSC09054

Im Steigflug bot sich ein hervorragender Blick auf die Baustelle des Terminal 3 auf der anderen Seite des Flughafengeländes.


DSC09059

Nach einer Linkskurve flogen wir direkt über Frankfurt hinweg mit bester Sicht auf die Skyline.


DSC09057

Und auch auf den Hauptbahnhof.


IMG-20180410-WA0006

Danach gab es außer weiten Feldern, Wäldern und Bergen nicht mehr viel Spannendes zu sehen.


DSC09067-G-ttingen

Bis ich eine Stadt erblickte, die ich zunächst für Kassel hielt. Nach längerer Google-Maps-Suche weiß ich inzwischen: Es war Göttingen.


DSC09070-Elbe-Wittenberge

Bei Wittenberge querten wir eine Viertelstunde später bereits die Elbe.


DSC09077

Kurz darauf tauchten diverse Seen unter uns auf. Norddeutschland? Seen? Da kam mir doch direkt die Mecklenburgische Seenplatte in den Sinn.


DSC09075

Und tatsächlich, ich hatte mit der 112,6 km² großen Müritz sogar den größten vollständig in Deutschland liegenden See ablichten können.


DSC09080

Der Kummerower See ist nichtmal halb so groß, aber trotzdem noch auf Platz acht.


DSC09081-Greifswald

Langsam wurde es Zeit, sich von Deutschland zu verabschieden. Mit dem Blick auf Greifswald kam nach knapp 45 Minuten Flug auch die Ostsee in Sicht.


DSC09085-Greifswalder-Bodden

Genauer gesagt der Greifswalder Bodden. Oben begrenzt von Usedom mit Peenemünde, von links ragt Rügen hinein.


DSC09087-R-gen-Binz

Direkt am unteren Fensterrand ist das Ostseebad Binz zu erahnen. Muss ich da also auch schon nicht mehr hin. S 


IMG-20180410-WA0007

Unsere Flugroute über Deutschland hinweg. 

Wie man anhand der Bilder sicherlich gemerkt hat, herrschte über Deutschland pefektes Flugwetter. Es war so gut wie keine Wolke am Himmel. Mit Erreichen der Ostsee sollte sich dies leider ändern, es wurde zunehmend weißer unter uns. So war ich mir zunächst nichtmal ganz sicher, ob wir wirklich schon über der Ostsee waren, da nach 10 Minuten erneut eine Küste zu sehen war, die wir in Richtung Meer verließen.


DSC09088-Bornholm

Die gehörte aber tatsächlich schon zur östlichsten Insel Dänemarks, Bornholm.


DSC09094-Gotland

Die schwedische Insel Gotland hielt ich nach weiteren 20 Minuten dagegen schon für die schwedische Festlandküste, die aber zu unserer Linken lag.


DSC09097

Wir blieben über der Ostsee, die allerdings weitestgehend von einer dichten, glatten Wolkenschicht verdeckt wurde.


DSC09100

Glücklicherweise klarte es über Finnland wieder auf. Die Zwischenräume der zerklüfteten Küste waren noch von Eis bedeckt.


DSC09099-Pentala

Falls es jemanden interessiert: Die große Insel links heißt Pentala, rechts daneben liegt Stora Herrö, die mit Lilla Herrö verwachsen ist.


DSC09101-Lauttasaari

Mit der Insel Lauttasaari kam 1 Stunde und 45 Minuten nach dem Start schließlich der erste Stadtteil von Helsinki in Sicht.


DSC09102-Helsinki

Sowohl die von Espoo kommende Autobahn als auch eine "normale" Straße führen von dort direkt ins Zentrum der finnischen Hauptstadt.

Ich habe mir mal erlaubt, einige Dinge auf dem Bild zu markieren. So sind an der Küste natürlich die beiden Häfen zu sehen, die heute ausschließlich der Passagierschifffahrt und den diversen Fährverbindungen dienen. Der gesamte Frachtverkehr (von den mit Fähren kommenden LKWs einmal abgesehen) wird inzwischen von einem 2008 eigens dafür neu gebauten Hafen etwas außerhalb abgewickelt. Anhand der Lage von West- und Südhafen kann man erahnen, dass wir eher in östlicher Richtung unterwegs waren. Nicht so wahnsinnig weit vom Südhafen entfernt ist der Hauptbahnhof der Stadt zu erahnen, der hier als Kopfbahnhof auftritt. Ursprünglich 1860 eröffnet war er schnell zu klein und musste einem Neubau weichen, der seinerseits 1919 eröffnete. Inzwischen mussten aber auch dort noch weitere Gleise links und rechts angebaut werden, sodass man insgesamt auf 19 Bahnsteiggleise kommt (plus 2 U-Bahngleise). Das Olympiastadion wurde bereits 1938 fertiggestellt, obwohl Helsinki die Olympischen Sommerspiele erst 1952 austrug. Eigentlich war man - nach der Absage Tokios - nämlich schon für 1940 ausgelost worden. Dann kam allerdings der zweite Weltkrieg dazwischen und die Spiele mussten abgesagt werden. 12 Jahre später durfte man die Austragung schließlich nachholen. Und auf der anderen Seite der Eisenbahn hat Helsinki auch noch einen Freizeitpark zu bieten. Linnanmäki, oder kurz Lintsi. Spätestens mit dem 2019 eröffnenden Multilauncher Taiga sicherlich einen Besuch wert. Wobei ich den Park selbst aus dieser Höhe tatsächlich nicht erkannte. Erst Google Maps verriet mir, dass da doch tatsächlich ein Freizeitpark auf meinem Bild versteckt ist.


DSC09104-Bf-Pasila

Hier oben rechts sieht man ihn nochmal ein klein wenig besser. Darunter der Bahnhof Pasila an dem groß gebaut wird. Und links davon das verschneite Velodrom.


DSC09105

Tja, jetzt waren wir also über Helsinki. Aber noch etwas arg hoch um zu landen...


DSC09106-Frachthafen

Hier sieht man den bereits angesprochenen Frachthafen im nordöstlich des Zentrums gelegenen Stadtteil Vuosaari.


DSC09111-J-rvenp

Wir flogen ein gutes Stück an Helsinki vorbei, dann wendeten wir. So erhaschte ich noch einen Blick auf Järvenpää.

Die Stadt, deren Name wörtlich übersetzt "Ende des Sees" bedeutet, liegt etwa 37 Kilometer von Helsinki entfernt am Ende des Sees Tuusulanjärvi (die weiße Fläche links unterhalb des Flügels). Von 1904 bis zu seinem Tod 1957 lebte der Komponist Jean Sibelius in Järvenpää, wo er fünf seiner sieben Sinfonien komponierte.


DSC09113

Nun kamen wir dem Boden dann doch langsam aber sicher näher.

Das obige Bild zeigt die Stadt Kerava, 27 Kilometer nördlich von Helsinki. Mit etwas über 30 km² ist sie flächenmäßig die fünftkleinste Gemeinde in Finnland, dank der Nähe zur Hauptstadt steigt die Einwohnerzahl aber stetig an. So steht Kerava mit fast 1.160 Einwohnern pro Quadratkilometer bereits an dritter Stelle der am dichtesten besiedelten Städte Finnlands.


DSC09115-YIT

Noch eben über eine Autobahn und eine größere Lagerfläche des Bauunternehmens YIT hinweg.


DSC09116

Dann setzten wir ziemlich genau zwei Stunden nach dem Start in Frankfurt auf Runway 22L des Flughafens Helsinki-Vantaa auf.


DSC09119

Die Landung selbst war schön sanft. Die Verzögerung passte auch, sodass wir bereits in Höhe der Terminals die Landebahn verlassen konnten.


IMG-20180410-WA0005

Hier sieht man schön die Wende nach dem Überflug Helsinkis.


IMG-20180410-WA0008

Und nochmal die Flugroute im Ganzen.


DSC09121

Offiziell besitzt der Flughafen zwei Terminals, wobei man das kleine Terminal 1 fast vernachlässigen könnte.

Der Flughafen selbst wurde pünktlich zu den Olympischen Spielen 1952 eröffnet, er wäre aber vermutlich auch ohne dieses Großereignis gebaut worden, da der alte Flughafen Helsinki-Malmi einfach zu klein wurde. Das damals gebaute Terminal existiert heute freilich nicht mehr. Die ältesten Teile des aktuellen Terminal 2 stammen noch aus dem Jahr 1969, so beispielsweise der alte Tower direkt links neben dem hochgezogenen Dach. Über die Jahre wurde da immer mal wieder hier und da etwas angebaut, optisch ist das schon ein ziemlicher Flickenteppich.


DSC09125

Die Ecke vor dem neuen Tower war abgesperrt, da wurde der Belag erneuert. Wir mussten einmal darum herum rollen, um zu unserem Gate 23 zu kommen.


DSC09124

Willkommen in Helsinki! Aussteigen durften wir tatsächlich über eine Gangway.


DSC09128

Leider wurde auch im Terminal in der Ecke gebaut, sodass ich kein vernünftiges Foto meines Fliegers machen konnte.

Von Gate 23 nach links wäre es zum Übergang zum 250 Meter entfernten Terminal 1 gegangen. Ich ging aber quasi einfach geradeaus, bis sich nach etlichen Metern der Übergang zum Non-Schengen-Bereich des Terminal 2 und damit auch die Passkontrolle anschloss. Die automatische Schleuse war schnell passiert und ich konnte meinen Weg fortsetzen. Finnland war mir nämlich definitiv noch zu weiß, mein Reisegepäck war darauf nicht ausgelegt. Wie gut, dass Helsinki noch nicht unser endgültiges Reiseziel, sondern lediglich eine Zwischenstation war. Die komplette Längsseite des Terminals musste ich abschreiten, dann noch um die Ecke und schließlich erreichte ich den Zugang zu den Gates 50 A-M, wo die Reise schon bald weitergehen sollte. Mich wunderte allerdings, dass der schmale Gang abfallend in den Innenbereich des U-förmigen Terminalgeländes führte. Die Flugzeuge parkten schließlich alle auf der anderen Seite. Ja, nachdem ich gerade den kleinen A319 über eine Gangway verlassen hatte, sollte es zur Langstrecke im A330 wieder mit dem Bus gehen... Nunja, dafür war die große Halle erst im Juni 2016 eröffnet worden und damit noch relativ neu. Zu klein ist der Wartebereich trotzdem, zumindest wenn sich die Passagiere mehrerer Langstreckenflüge dort tummeln. Wenig später kam auch mico dort an, womit die Hälfte der Gruppe schonmal komplett war.


Weiter zu Anreise Teil 2

Zurück zur Übersicht der Berichte 2018