Japan - Konnichi waaah!

Anreise Teil 2 (07./08.04.2018)


Nach der getrennten Anreise aus Düsseldorf beziehungsweise Frankfurt hatten sich mico und ich nun also am Flughafen Helsinki-Vantaa getroffen. Der erste Teil der Reise war perfekt nach Plan verlaufen und hatte mit tollen Aussichten bestechen können. Leider ist die Verpflegung auf Kurzstreckenflügen bei Finnair nicht inkludiert, sodass wir die Zeit bis zum Weiterflug für einen kleinen Abstecher zu McDonald's nutzten - auch wenn die Schlange dort ziemlich lang erschien. Praktischerweise ist Finnland ja in der EU und hat ebenfalls den Euro, sodass wir noch mit dem heimischen Geld bezahlen konnten. Nach der kleinen Stärkung (bzw. Durstlöschung in meinem Fall) begaben wir uns dann wieder zum Gate und warteten aufs Boarding. Und auch hier begann dieses früher als angegeben, sodass die Busse quasi pünktlich zur Boarding-Time bereits abfahren konnten. Mein Kompliment an Finnair, bei meinen bisherigen Flügen begann das Boarding sonst eigentlich IMMER mit Verspätung.


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Zeit für die Auflösung: Unser Ziel war natürlich Japan, wie man am Tourtitel hätte erahnen können. Direkt am Gate war aber wie gesagt kein Platz für ein Flugzeug.


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Beschweren kann man sich aber nicht, es war ja überall angegeben, dass ein AirBUS zum Einsatz käme.


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Dieser brachte uns zum eigentlichen Flugzeug, dem Airbus A330-300 mit der Registrierung OH-LTM.

Leider, denn dieser ist der älteste der 8 A330 von Finnair. Wobei man bei gut 9 Jahren (Erstflug war im Februar 2009) jetzt auch nicht wirklich von Alt sprechen kann. Zumal die übrigen nur unwesentlich jünger sind. Trotzdem hatte ich im Vorfeld fest mit einer anderen Maschine gerechnet, weil diese die gesamte Woche zuvor unter unserer Flugnummer unterwegs war - bis auf einen Tag, an dem ebenfalls die LTM eingesprungen war.


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Auch an diesem Tag hatte die OH-LTO mit der Sonderlackierung "Marimekko Unikko" etwas anderes vor und es blieb für mich bei einem Blick von Außen.


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Unabhängig davon sollte dies aber mein erster Langstreckenflug mit nur zwei Triebwerken werden.

Bisher hatte ich mich mit fünfmal A380 und einmal A340 ja immer an das Motto "4 Engines 4 Longhaul" gehalten. Nun also die "Reduzierung" auf A330, womit mir nur noch der A350 aus der aktuellen Airbus-Palette fehlt - die einzelnen Modellvarianten mal außenvor gelassen. Den hätte ich mir zwar auf dem Rückflug auch gleich schnappen können, da hatte ich mich aber für etwas ganz anderes entschieden... Im Gegensatz zum Zubringerflug hatte ich für die Langstrecke bei der Buchung auch gleich einen Sitzplatz reserviert, was sich Finnair beim Fensterplatz 44L mit 27€ extra bezahlen ließ. Da ich als erster der Gruppe gebucht hatte, hatte ich natürlich auch darauf geachtet, dass der Nebenplatz ebenfalls verfügbar war, sodass mico diesen reservieren konnte. Beim A330 sitzt man außen ja nur zu zweit, also perfekt für uns.


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Auf dem Weg zur Startbahn durften wir dann auch die Baustelle der Terminalerweiterung bewundern.


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Der neue Central Plaza an der jetzigen Ecke des Terminal 2 soll schon 2019 eröffnen, der Rest soll bis 2020 fertig werden.


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Apropos A350: Die OH-LWL mit der Sonderlackierung "Marimekko Kivet" rollte direkt hinter uns her.


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Um 17:38 Uhr Ortszeit bogen wir zum Start auf Runway 22R ein - parallel zu der Bahn, auf der wir gelandet waren.


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Unmittelbar danach drehten die beiden Triebwerke auf und zweieinhalb Stunden nach der Landung endete mein erster Besuch in Finnland schon wieder.


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Direkt nach dem Start flogen wir eine Wende, womit es noch weiter in den Norden gehen sollte.


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Dies erlaubte uns nochmal einen schönen Blick zurück auf den Flughafen Helsinki-Vantaa.


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Das Städtchen Kuusankoski am Fluss Kymijoki ist inzwischen nur noch ein Stadtteil von Kouvola, aber noch immer eine Hochburg der Papierindustrie.


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Der Beginn unseres Fluges in der Übersicht.


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Kurze Zeit später passierten wir bereits die Grenze zu Russland. Leider habe ich dieses Flüsschen noch nicht identifizieren können.


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Während wieder vermehrt Wolken die Sicht versperrten, flogen wir in den Sonnenuntergang hinein.

Nun hatte ich nicht wirklich damit gerechnet, über dem ja eher dünn besiedelten Russland viel zu sehen, insbesondere in der Nacht. Und so war es tatsächlich vorwiegend einfach schwarz unter uns. Aber es gab doch recht häufig einzelne Lichtpunkte hier und da verteilt in der Landschaft. Das war schon recht faszinierend anzuschauen, beinahe interessanter als eine einzelne große Stadt. Zumal es diesmal keine Aufforderung gab, die Sonnenblenden zu schließen. Bei den drei USA-Touren waren die Flugbegleiter immer mit dieser Bitte durch die Kabine gegangen, "weil die Sonne auch genauso schnell wieder aufgeht". Natürlich gingen die Blenden dort nach und nach hoch, sobald die ersten feststellten, dass es draußen wieder hell war. Keine Ahnung, ob es an der anderen Flugstrecke oder einfach an Finnair lag, aber ich fand es super, auch mal im Dunkeln rausgucken zu dürfen. Auch wenn ich so mein Filmprogramm etwas vernachlässigte. Dieses bestand für mich übrigens neben Coco aus der vollen DC-Dröhnung. Also Justice League, Suicide Squad, sowie Batman und Harley Quinn. Letzterer sagte mir im Vorfeld gar nichts und ich dachte schon, mal wieder irgendwas verpasst zu haben. Im Gegensatz zu den beiden erstgenannten war es aber auch "nur" ein Zeichentrickfilm (aber immerhin auch von 2017). Eigentlich war die Lust auf Batman und Co. da schon ziemlich weit unten, aber letztlich will man dann ja doch wissen, wie es ausgeht. S


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Vorteil der Dunkelheit: Man erkennt den Lichtschimmer auch durch die Wolken hindurch. In diesem Fall ein besonders faszinierender roter Schimmer.


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Den Blick auf eine etwas größere Stadt gaben die Wolken dann sogar einmal komplett frei.

mico witzelte bereits, dass er dann aber auch den Namen der Stadt in meinem Bericht lesen wolle. Zu meinem Glück war Surgut mit seinen etwas über 300.000 Einwohnern groß genug, um auf der Live-Karte des Entertainment Systems aufgeführt zu sein. Die langwierige Google-Maps-Suche in Sibirien konnte also entfallen, ich brauchte mir den Namen nur zu merken. In der Dunkelheit leider nicht zu erkennen war der Ob, welcher hinter der Stadt vorbeifließt. Ganz rechts am Bildrand kann man allerdings die ihn überspannende Obbrücke erahnen (dieser ziemlich grade, weiße Strich). 2000 erbaut hat sie eine Länge von 2.070 Metern. Ihre Spannweite von 408 Metern ist dabei sogar die weltweit längste bei einer Schrägseilbrücke mit nur einem Pylon. Mehr im Vordergrund erkennt man am Ende der aus der Stadt herausführenden, hell erleuchteten Straße zudem den Flughafen von Surgut.


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Die nächste Großstadt war wieder nur am durch die Wolkendecke schimmernden Licht zu erahnen. Hat was.

Das müsste laut Karte dann Krasnojarsk gewesen sein, mit etwas über 970.000 Einwohnern nach Novosibirsk und Omsk die drittgrößte Stadt Sibiriens. Und obendrein Geburtsort vom Fischers Helene, das uns - oder zumindest mich - in dieser Nacht mit ihrer Atemlosigkeit verschonte. Auf andere Sehenswürdigkeiten kann ich mangels Sicht ja schlecht verweisen. S


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Die Menschen in Sibirien sahen meist nur Wolken, wir hatten dagegen eine herrlich freie Sicht auf den Sternenhimmel. Traumhaft.


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Aber wie Udo Jürgens schon 1967 feststellte: "Immer, immer wieder geht die Sonne auf..."

Und zwar mit einem fantastischen Farbenspiel, welches die Kamera leider nur sehr bedingt einfangen konnte. Wir müssten zu diesem Zeitpunkt ungefähr über der Mongolei beziehungsweise hinter der Molkerei (also Innere Mongolei, die Monster AG lässt grüßenS) gewesen sein. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass neben Russland und China noch ein Land überflogen wurde.


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Die Namen der Gipfel und des Gewässers sind mir leider ebenfalls unbekannt.


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Dann versprach die Karte einen Blick auf Peking,  während wir ein anderes Flugzeug oberholten. Viel erkennen konnte man im Smog leider nicht.


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Flughäfen sind aber immer ganz gut zu finden. Hier kann man die Beijing Tongxian Air Base südöstlich des Zentrums erahnen.


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Wenig später flogen wir bei strahlend blauem Himmel aufs Gelbe Meer (bzw. den Golf von Bohai) hinaus.


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Südlich von Seoul trafen wir nach der Asan-Bucht schließlich noch auf Südkorea. Auf der anderen Seite hätte man möglicherweise die Hauptstadt sehen können.


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Wir mussten uns dagegen mit dem Gebiet rund um Asan begnügen, wo beispielsweise Hyundai und Samsung Fabriken betreiben.


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Die US-amerikanische Osan Air Base liegt eigentlich auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Pyeongtaek.

Eigentlich hätte die direkte Flugroute über Nordkorea geführt. Dass da nicht allzu viele drüberfliegen dürfen, kann man sich aber wohl denken. Daher waren wir schon über der Mongolei etwas nach Süden abgedreht, um dann hinter Peking wieder fast direkt nach Osten zu schwenken. Dass ich Seoul nicht sehen konnte, lag dann an einem weiteren Bogen, der uns südlich ausreichend Abstand vom nordkoreanischen Luftraum sicherte.


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Hier sieht man schön den kleinen Schwenker um Nordkorea herum.


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Und nach dem kurzen Überflug verließen wir Südkorea auf der anderen Seite wieder.

An der Küste ist eine weitere Landebahn erkennbar, die zum Uljin Airport gehört. Das war so ein ambitioniertes Projekt ähnlich wie Kassel-Calden, die Stadt wollte halt unbedingt ihren eigenen Flughafen. Bis man dann feststelle musste, dass gar keine Airline nach Uljin fliegen wollte. Obwohl schon fast fertig, wurde der Bau hier aber gestoppt und der Airport dient seither wohl lediglich als Trainingszentrum für Piloten. Hier erreichten wir dann auch wieder ungefähr den ursprünglichen Bogen unserer Flugroute, die nun weiter über das Japanische Meer führte. Unser Ziel kam also allmählich näher. Nach achteinhalb Stunden Flug kam dann auch endlich Japan in Sicht. Genauer gesagt der westliche Teil der Insel Honshu, die größte Insel des Landes. Unser Ziel lag aber weiter im Osten, weshalb wir den Flughafen von Izumo noch aus recht großer Höhe begutachten konnten.


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Die Landebahn ragt ein gutes Stück auf den Shinji-See hinaus, welcher der siebtgrößte Binnensee Japans ist.


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In Okayama auf der anderen Seite der Insel münden der Yoshii River (ganz vorne) und der Asahi River (in der Mitte) in die Kojima Bucht der Seto-Inlandsee.


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Ein Blick über besagtes Binnenmeer hinweg zeigt Takamatsu auf der Nachbarinsel Shikoku.


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Der Sinkflug führte uns zur Abwechslung nochmals durch ein paar beeindruckende Wolkenberge.


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Noch immer an der Inlandsee entlang zeigte sich die Insel Awaji (gleich neben Shikoku) mit dem Städtchen Minamiawaji.

Nach Querung dieser Insel - wobei man auf der anderen Seite die Akashi-Kaikyō-Brücke (Hängebrücke mit der längsten Mittelspannweite der Welt) gesehen haben müsste - befanden wir uns auch schon über der Bucht von Osaka, die ebenfalls Teil der Inlandsee ist. Mittendrin hat man 1994 den internationalen Flughafen Kansai eröffnet, der den überlasteten alten Flughafen von Osaka ersetzen sollte. Weil es in Tokio große Proteste gegen Landenteignungen für den neuen Flughafen gegeben hatte, entschied man sich in Osaka für den Bau auf See. Es wurde eine 4 Kilometer lange und 1,2 Kilometer breite Insel aufgeschüttet, die den künftigen Flughafen tragen sollte. Ein Absinken dieser Insel war aufgrund des weichen Meeresbodens erwartet worden, fiel aber deutlich stärker aus als vorhergesagt. Das vom italienischen Architekten Renzo Piano entworfene Terminal ruht daher auf 900 höhenverstellbaren Pfeilern, damit es halbwegs gerade an Ort und Stelle bleibt. Die Baukosten waren natürlich enorm, die Betriebskosten sind es nicht weniger. Und obwohl Kansai nach den beiden Flughäfen in Tokio an dritter Stelle der Passagierzahlen in Japan steht, wird sich der Betrieb wahrscheinlich nie wirklich rechnen. Zumal zahlreiche Inlandsflüge nach wie vor den alten Flughafen nutzen, der näher an Osaka liegt. Oder den 2006 quasi auf der anderen Seite der Bucht ebenfalls auf einer künstlichen Insel eröffneten Flughafen Kobe.


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Da unter dem Flügel tauchte er nun also auf, der Flughafen Osaka-Kansai. Knapp vorbei ist auch daneben...


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An Kobe vorbei flogen wir auf die Stadt Osaka zu und wendeten entlang der Küste der Bucht.


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Die gesamte Bucht ist mit diversen künstlichen Inseln vollgepackt worden. Die verschiedenen Städte dort sind bereits nahtlos aneinandergewachsen.


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Der bereits angesprochene Kobe Airport jetzt auf der anderen Seite der Bucht (oben rechts in der Ecke).


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Langsam kam die Wasseroberfläche näher. Man hatte schon fast den Eindruck, gleich im Meer zu landen. S


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Im letzten Moment erreichten wir dann aber doch die Umrandung der künstlichen Flughafeninsel.


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Dort setzten wir um 8:48 Uhr Ortszeit nach knapp über 9 Stunden Flug auf der erst 2007 fertiggestellten zweiten Runway 24R auf.


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Hier unsere Wende in der Bucht von Osaka.


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Und wie gewohnt auch die Flugroute im Ganzen.

Das seit 2012 auf diesem Teil der Insel befindliche Terminal 2 ist allerdings ein reines Billigflieger-Terminal, was für uns natürlich nicht in Frage kam. Also rollten wir nur ein Stück an der Landebahn zurück, bevor wir die schmale Verbindung zum älteren Teil der Insel nutzten. Dort ging es quasi um die Abstellpositionen herum und zwischen Terminal 1 und der anderen Runway entlang, bis zu unserem Gate auf der Rückseite des Nordflügels.


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Mehrere Maschinen starteten derweil in uns entgegengesetzter Richtung. Beispielsweise dieser A320 des Billigfliegers Peach.


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Außerdem erhaschten wir den ersten Blick auf die 3,7 Kilometer lange Verbindungsbrücke zum Festland.

Die doppelstöckige Sky Gate Bridge R ist damit wohl die längste Fachwerkbrücke der Welt. Das R steht dabei sowohl für Road als auch für Railway. Denn während oben eine Straße mit drei Spuren pro Fahrtrichtung verläuft, hängt untendrunter eine zweigleisige Eisenbahnstrecke. Als wir dann endlich unser Gate erreichten und tatsächlich auch über eine Gangway aussteigen durften, hieß es erstmal den richtigen Weg zu finden. Beziehungsweise zu evaluieren, ob wir wirklich mit dem People Mover - hier Wing Shuttle genannt - fahren mussten. Da es aber schlichtweg keinen anderen Weg gab, schien das wohl richtig zu sein.


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Vom Bahnhof hatten wir einen guten Blick auf den direkt davor geparkten A350 der Thai Airways. Schöner Flieger.


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Der Blick auf unseren A330 war leider nicht so gut. Ich hatte diesmal einfach kein Glück mit den Gate-Positionen. S


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Ja, eindeutig. Wir waren in Japan angekommen. S 

Noch waren wir aber natürlich im Internationalen Bereich, die Einreise ging aber völlig problemlos und auch recht schnell. Ein Visum benötigt man als Deutscher nicht. Man legt einfach seinen Reisepass vor, zusammen mit dem im Flieger ausgeteilten und ausgefüllten Einreiseformular, beantwortet die üblichen Einreise-Fragen und schon ist man drin. Einen Stempel im Pass gab es aber nicht, den hat man hier durch einen "Sticker" ersetzt. Noch eben das Zollformular beim Zollbeamten abgeben, dann konnten wir auf die beiden anderen warten. Alron und Maliboy waren aus Frankfurt mit All Nippon Airways zwar direkt nach Japan geflogen, allerdings nach Tokio. Sie waren dort bereits eingereist und kamen nun per Inlandsflug mit Starflyer nach Osaka. Das sollte aber noch ein wenig dauern, weshalb mico und ich die Zeit schonmal nutzten, um unser vorbestelltes Pocket-WiFi abzuholen. Außerdem wollten wir unsere Voucher für den Japan Rail Pass einlösen, die Schlange war aber so lang, dass wir lieber auf die anderen warteten. Sonst hätten wir ja quasi zweimal dort anstehen müssen. Am Geldautomaten zog ich mir die ersten 50.000 Yen - knapp 400€, da ich erstmals ohne vorher eingetauschte Landeswährung unterwegs war. Die 7Bank hatte glücklicherweise keinerlei Probleme mit meiner deutschen Maestro-Karte und der Automat spricht (ja, der spricht wirklich!) sogar deutsch. Im benachbarten Supermarkt kaufte ich direkt zwei Flaschen Cola, um die großen Scheine klein zu machen. Dabei gab es auch zum ersten Mal Kontakt zu den richtigen Japanern, die mit Englisch leider nicht viel am Hut haben. So geht es mir mit Japanisch, was die Kommunikation natürlich etwas erschwerte. Ich gehe davon aus, dass die Kassiererin mir zu verstehen geben wollte, dass 10.000 für zwei Cola doch etwas viel sind, aber das war ja genau der Sinn der Sache. Letztlich nahm sie den Schein dann doch und gab mir das entsprechende Wechselgeld.

Irgendwann kam dann auch der Rest der Truppe endlich an und wir konnten uns für den Japan Rail Pass anstellen. Für um 430€ - je nach Wechselkurs - bekommen Touristen (und zwar ausschließlich die) ein kleines Heftchen, mit dem sie 21 Tage lang sämtliche Züge der Japan Railways (mit ein paar wenigen Ausnahmen) inklusive dem Shinkansen nutzen können. Ob es sich am Ende wirklich gerechnet hat, haben wir nicht mehr gecheckt, aber allein aus Bequemlichkeit hat es sich definitiv gelohnt. Und so konnten wir alsbald an der gegenüber des Terminals liegenden Eisenbahnstation in den Express-Zug einsteigen, der uns über die vorhin gezeigte Brücke auf Festland und schließlich in einer halben Stunde mitten nach Osaka brachte.


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Genauer gesagt zum Bahnhof Shin-Osaka, der 1964 eröffnet wurde, um den nagelneuen Shinkansen aufzunehmen.

Der alte Bahnhof Osaka liegt zwar nur drei Kilometer entfernt, dort hielt man die Anbindung der Shinkansen-Linien aufgrund der Innenstadt-Lage aber für zu umständlich. Die drei Achsen auf dem Bild gehören zu verschiedenen Lokomotiven, das große in der Mitte beispielsweise zu diesem Schmuckstück. Bei den Hotels hatten wir darauf geachtet, dass sie in annehmbarer Entfernung zu einem großen Bahnhof lagen, da wir uns ja vorwiegend per Zug fortbewegen wollten. Vom Bahnhof ging es daher zu Fuß zum etwa 500 Meter entfernten Hotel MYSTAYS Shin Osaka Conference Center, wo wir jedoch etwas zu früh aufkreuzten. Wir mussten noch eine knappe Stunde warten, ehe wir einchecken konnten.


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Kurz nach 14 Uhr durften wir dann schließlich das kleine aber feine Zimmer betreten.

Es gibt natürlich noch deutlich kleinere Zimmer in Japan, aber einen Schrank vermisste ich trotzdem. Wobei der Aufenthalt hier in Osaka noch recht kurz sein sollte, da musste ich den Koffer noch nicht unbedingt ausräumen. Ansonsten war aber wirklich alles vorhanden. Duschzeug, Zahnbürste, Ladekabel mit allen möglichen Anschlüssen und sogar ein Schlafanzug. Eigentlich bräuchte man gar nix mitnehmen, wenn man nach Japan ins Hotel fährt... S

Wir machten uns nach der langen Anreise - ich war ziemlich genau vor 24 Stunden zuhause losgefahren - zunächst ein wenig frisch, dann sollte der Abend bereits für einen ersten kleinen Ausflug genutzt werden...


Fazit: Die Anreise klappte wie am Schnürchen. Die Flüge mit Finnair waren sehr angenehm und wir hatten weitestgehend wunderschönes Flugwetter. Das Platzangebot entsprach den inzwischen üblichen Standards, das Essen war lecker und es gab trotz Nachtflug genügend Getränkerunden. Das Entertainment-System kam zumindest bei mir ohne Ausfälle und sonstige Macken aus. Interessanterweise bekommt man bei Finnair In-Ear-Kopfhörer, was mir zunächst nicht so ganz gefiel. Aber auf Dauer sind sie dann doch ein wenig angenehmer als die sonst üblichen Kopfhörer, wie ich beim Rückflug feststellen musste. Größter Vorteil von Finnair ist natürlich der HUB in Helsinki, der vor allem nach Japan quasi sowieso auf dem Weg liegt. Da tut es dann auch mal gut, wenn man sich auf der langen Reise zwischendurch mal kurz die Füße vertreten kann. S



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