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Sightseeing Venedig (26.03.16)

 

Den Weg nach Treviso konnten wir uns nach dem Movieland wie gesagt sparen, stattdessen ging es direkt zum nächsten Hotel. Das lag nun durch den Wegfall von Ai Pioppi natürlich völlig abseits unserer eigentlichen Route in Padua. Da wir aber von vorneherein einen kurzen Abstecher per Bahn nach Venedig angedacht hatten, war unsere Wahl auf die Casa Valentini Terrani etwa 500 Meter vom Bahnhof entfernt gefallen.

 

Eindeutig die spartanischste Ausstattung der Tour. Und ins WLAN kam ich auch nicht rein...

Bis wir dann im (pünktlichen) Zug Richtung Venedig saßen, war es bereits Viertel vor Neun. Glücklicherweise handelte es sich um einen Expresszug, der nur eine knappe halbe Stunde bis Venedig brauchte. Leider war es draußen natürlich längst dunkel, sodass wir von der Fahrt über die Ponte della Libertà nichts weiter mitbekamen. Ist tagsüber aber bestimmt ein toller Anblick, wenn man auf dem Weg vom Festland zur Insel mit dem historischen Zentrum Venedigs links und rechts nur das Wasser der Lagune sieht. Direkt am Rand der Insel enden die Gleise der Bahnstrecke schließlich an einem der 23 Bahnsteige des Kopfbahnhofs Santa Lucia - benannt nach der gleichnamigen Kirche, die 1861 für den Bau des Bahnhofs weichen musste. Auch die parallel zur Bahnlinie führende Straße kommt nicht viel weiter ins Zentrum der Insel. Eben jene erkunden kann man demnach ausschließlich per Pedes oder über die zahlreichen Kanäle per Gondel, Motorboot oder Vaporetto. Auf die letztgenannten Möglichkeiten mussten wir mangels Zeit leider verzichten.

 

Um 21:20 Uhr setzten wir die ersten Schritte auf venezianischen Boden.

 

Aus dem Bahnhof kommend steht man direkt am Canal Grande vor der Kirche San Simeone Piccolo.

 

Ohne wirklichen Plan machten wir uns auf, die pittoresken Kanäle von Venedig zu erkunden.

Zunächst überquerten wir besagten Canal Grande und tasteten uns durch schmale Gässchen vor in Richtung Zentrum. Ein paar Wegweisern zur berühmten Rialtobrücke und dem Markusplatz folgten wir, aber in der Dunkelheit waren die nur schwer zu finden. So kamen wir dann doch wieder etwas vom rechten Weg ab.

 

Vorbei am kleinen Hof (Campiello) der Scuola Grande di San Giovanni Evangelista.

 

Und gleich weiter über den ziemlich menschenleeren Campo San Stin.

 

Bis zum Markusplatz war es etwas weit, aber hier ist die Ponte di Rialto.

 

Zurück ging es dann vorbei an der Basilica dei Frari. Oder genauer Santa Maria Gloriosa dei Frari.

 

In den ehemaligen Klöstern der Kirche ist seit 1817 das Staatsarchiv Venedigs untergebracht.

 

Fast direkt daneben befinden sich die Scualo Grande (links) und die Chiesa (rechts) di San Rocco.

 

Die Scuola ist vor allem bekannt für ihre zahlreichen Gemälde des Malers Jacopo Tintoretto.

 

Weiter führte uns der Weg durch noch engere Gassen - teils sogar überbaut.

 

Bis wir wieder auf den nächsten Kanal stießen, dem wir nun folgten.

 

Fast menschenleer, angenehm ruhig, und einfach nur schön.

Nun wurde es aber auch schon langsam Zeit, zum Bahnhof zurückzukehren. Denn unseren Zug nach Padua wollten wir ja nicht verpassen. Wieder am Canal Grande angekommen, hatten wir die Qual der Wahl. Rechtsherum direkt zum Bahnhof und so den Rundgang mit der Brücke beenden, mit der wir ihn gestartet hatten. Oder den etwas längeren Weg linksherum, wo eine etwas herausstechendere Brücke unsere Aufmerksamkeit auf sich zog.

 

Die 94 Meter lange Ponte della Costituzione, die am 11. September 2008 eröffnet wurde.

 

Ich finde sie zu modern für Venedig. Und bis 2011 hatten sich die Brückenlager schon um 5cm verschoben...

 

Hinter den Mauern des ehemaligen Klosters Santa Chiara verbirgt sich heute ein Hotel.

 

Zugegeben, der Blick von der Brücke in Richtung Hafen ist ganz nett.

 

Für uns ging es nun aber wieder geradewegs zurück zum Bahnhof.

Denn schon um kurz nach 22 Uhr mussten wir wieder im Zug zurück nach Padua sitzen. Die Stippvisite in Venedig hatte demnach lediglich gute 40 Minuten gedauert. Mehr Zeit war leider nicht drin. Also zumindest nicht mit unseren Tickets. Theoretisch hätten wir noch zwei Stunden später mit einem Nacht-IC fahren können, der wäre aber doppelt so teuer gewesen. Und die kurze Zeit reichte doch auch für einen ersten Eindruck der Stadt. Nur die Nahrungsaufnahme war etwas kurz gekommen. Dummerweise war auch in Padua kein geöffnetes Restaurant mehr zu finden. Selbst das goldene M hatte bereits geschlossen. Wir mussten uns mit Kleinigkeiten aus den Snackautomaten am Bahnhof über Wasser halten...


Ach und für alle, die es tatsächlich nicht gemerkt haben sollten: Bis zur Rialtobrücke und zurück schafft man es in der Zeit natürlich (leider) nicht. Das Bild stammt noch aus Las Vegas, die ganz offensichtlichen Hinweise habe ich lediglich mit Paint ein wenig retuschiert. Aber ich fürchte, da werden nicht sehr viele drauf reingefallen sein.wink

 

Hier einmal unsere tatsächliche Route im Überblick.

A: Blick auf San Simeone Piccolo
B: Campiello de la Scuola Grande San Giovanni Evangelista
C: Campo San Stin
D: Basilica dei Frari
E: Scuola Grande di San Rocco
F: überbaute Calle dei Amai
G: Blick auf den Rio de la Cazziola e de Ca' Rizzi
H: Ponte della Costituzione
I: Bahnhof Santa Lucia

 

Zum Vergleich mal mit Rialtobrücke (J) und Markusplatz (K).

 

Fazit: Wie man sieht, haben wir nur einen winzigen Teil der venezianischen Altstadt erkunden können. Aber das reichte für mich schon, um sich so ein bisschen in die Stadt zu verlieben. Der fehlende Verkehrslärm trägt natürlich maßgeblich dazu bei, aber die schmalen Gassen und die zahlreichen Kanäle haben generell schon einen ganz eigenen Charme. Besonders wenn die ganzen Touristen sich schon auf ihre Hotelzimmer zurückgezogen haben. Nächstes Mal wird dann definitiv mehr Zeit eingeplant.

 

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