USA - Heat of the South

Pigeon Forge Alpine Coaster (14.06.2017)

 

Auf dem Weg zu unserem Hotel in Sevierville hatte Dirk wie gesagt noch eine Überraschung parat. In Erwartung großer Jubelschreie kündigte er an, dass wir zunächst noch zwei Alpine Coaster im benachbarten Pigeon Forge ansteuern würden. Dass der Großteil der Gruppe sich wohl eher innerlich darüber freute, sorgte dann leider für etwas dicke Luft. Beinahe hätte Dirk die Sache wieder gecancelt, aber er ließ dann doch Gnade vor Recht ergehen.

 

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Pigeon Forge ist ähnlich wie Branson eine Touristenhochburg mit diversen Theatern, Museen und sonstigen Attraktionen.

 

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Darunter ein Ableger der WonderWorks, die 1998 erstmals in Orlando eröffneten.

 

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Dort wird Kindern spielerisch die Wissenschaft näher gebracht. Also sowas wie das phæno in Wolfsburg oder das Dynamikum in Pirmasens (glaub ich).

 

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Optisch fast noch beeindruckender ist das Titanic Museum. S

 

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Das wohl bekannteste Schiff der Welt wurde hierfür inklusive Eisberg in halber Größe nachgebaut.

Das originale Titanic Museum entstand übrigens in Branson, dort hatte ich den halben Dampfer allerdings tatsächlich nicht gesehen. Hier in Pigeon Forge wurde es 2010 als größtes Titanic Museum der Welt eröffnet. Als Eintrittskarte bekommt man wohl eine Bordkarte mit dem Namen eines Passagiers der Titanic. Am Ende erfährt man dann, ob dieser den Untergang überlebte oder nicht.
Passenderweise läuft übrigens bei Tele 5 im Hintergrund der Mockbuster Titanic II, während ich diese Zeilen tippe...

 

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Wir waren aber wie gesagt zum Counten hier. Beginnen sollten wir mit dem Coaster at Goats on the Roof.

 

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Oder einfach kurz Goat Coaster.

 

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Der Name basiert auf den Ziegen, die hier auf dem Dach des zentralen Shops herumlaufen können.

 

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Klingt bescheuert? Ist es auch. Lockt aber offenbar genug Touristen an.

Tatsächlich stammt die Idee wohl aus Wisconsin, wo der Restaurantbetreiber Al Johnson mit Ziegen auf dem Dach seines Lokals schon in den 1970er Jahren für Aufsehen sorgte. Offenbar erfolgreich, das Restaurant existiert nämlich wohl nach wie vor. Hier in Pigeon Forge hat man die Idee dank einer Lizenz (so schreiben sie es zumindest auf ihrer Homepage) übernommen. Sicherheitshalber hat man 2015 trotzdem noch einen Alpine Coaster von Wiegand als zweite Hauptattraktion ergänzt.

 

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Schaute von unten recht unscheinbar aus, hat aber immerhin eine Länge von über 900 Metern.

 

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Während Dirk die Tickets besorgte, bewunderten wir die markante Brücke zwischen Aus- und Einstieg.

 

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Diese führt die Schlitten über eine Zufahrt des Geländes.

 

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Als wir den bis dahin fast leeren Wartebereich stürmten, wurden sofort weitere Schlitten auf die Strecke gesetzt. So ging es ratz fatz.

 

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Da ich nicht wusste, wie die Amis dazu stehen, verzichtete ich hier lieber darauf, Fotos während der Auffahrt zu machen.

Der Lift führt mit einer kleinen Kurve und einem kurzen Dip zwischendrin tatsächlich weiter hinauf als ich gedacht hatte. Dennoch stellte sich bei mir Ernüchterung ein, als ich die durchgehenden Bremsschwerter auf der Strecke bemerkte. Überraschenderweise hielt sich deren Einwirkung elegant zurück. Im Gegensatz zu anderen Anlagen spürte ich kaum eine Bremsung. Und wenn, war sie deutlich schwächer als bei anderen Anlagen, die ich bisher erleben durfte.

 

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Ich war tatsächlich positiv überrascht von dieser Anlage. Auch wenn 15 Dollar für eine einzelne Fahrt schon verdammt happig sind.

 

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Aber das sind halt die üblichen Preise für solche Dinge in den Staaten.

 

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Während langsam die Dämmerung einsetzte, eilten wir wieder zum Bus und fuhren ein paar Meter die Straße zurück.

 

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Denn dort wartete mit dem Smokey Mountain Alpine Coaster direkt die zweite Anlage von Wiegand.

 

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Der Goat Coaster war auch beleuchtet, aber hier leuchtet ja fast mehr als in Las Vegas.

Dieser Alpine Coaster ist dabei sogar noch zwei Jahre älter, er wurde nämlich schon 2013 eröffnet. Auch hier kostet das Ticket gewöhnlich 15 Dollar. Die Warteschlange war aber bereits recht gut gefüllt, sodass es fast eine halbe Stunde dauerte, bis wir nach und nach die Schlitten besteigen konnten. Hier wurde im Sicherheitsvideo übrigens explizit darauf hingewiesen, dass keinerlei Taschen oder sonstige losen Gegenstände erlaubt seien. Die Kamera blieb also ab einem gewissen Punkt in der Tasche und diese unter dem T-Shirt.

 

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Der erste Lifthill hat interessanterweise eine Art Kette statt dem üblichen Stahlseil.

Nach Überquerung des Parkplatzes inklusive einer Bremse übernimmt dann das angesprochene Seil. Auch hier unterbrechen eine sanfte Kurve und ein kleiner Dip die Auffahrt. Und auch hier hatte ich nicht mit einer so langen Auffahrt gerechnet. Und auch hier ist die Abfahrt durchgehend mit den Magnetbremsen ausgestattet. Die ich aber tatsächlich noch weniger spürte als beim Goat Coaster. Keine Ahnung, ob es an der Dunkelheit lag (das war meine erste Nachtfahrt auf einem Aline Coaster), aber die Fahrt kam mir äußerst rasant vor für eine Anlage mit den Dauerbremsen. Sicherlich hat auch die wahnsinnig geile Beleuchtung ihren Teil dazu beigetragen. Ich meine, wo sonst ist man schneller als das Licht? Also so ein Lauflicht entlang der Strecke. S

 

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Außerdem ist der Smokey Mountain Alpine Coaster mit 1.200 Metern nochmal deutlich länger als der Goat Coaster.

 

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Länger, schneller, bunter. Also einfach besser. Obwohl älter. Oder gerade deswegen?

Rainer schlug zwar vor, jetzt zum Vergleich nochmal den Goat Coaster im Dunkeln zu fahren, aber Beverly brachte uns nun doch langsam mal zu unserem Hotel. Das lag wie gesagt im Nachbarort Sevierville und sollte uns nochmals zwei Nächte beherbergen. Die Zimmer kamen uns dabei verdächtig bekannt vor.

 

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Logisch, es war ja wie nachts zuvor wieder ein Sleep Inn & Suites.

Ich glaube, einige Counter haben an diesem Abend noch den im Ort befindlichen NASCAR SpeedPark besucht, aber auf den dortigen Zierer Force One verzichtete ich. Durch die beiden Überraschungscounts war ich nun nämlich bereits bei 598 Counts. Die Möglichkeit einer morgendlichen ERT berücksichtigend also das Maximum, wenn ich mir meine Wunsch-600 am nächsten Tag aussuchen wollte...

 

Fazit: Auch wenn Dirks Ankündigung nicht mit dem gebührenden Jubel aufgenommen wurde, war die Überraschung doch gelungen. Der ein oder andere wusste einfach noch nichts mit einem Alpine Coaster anzufangen, wenn ich mich recht entsinne hatten wir tatsächlich ein paar Ersttäter dabei. Mich selbst stimmten die beiden Anlagen sehr positiv, denn sie zeigten mir, dass die Dauerbremsen die Fahrt nicht zwangsläufig kaputtmachen müssen. Sie dienen hier wohl tatsächlich einzig und allein zur Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit, statt wie auf anderen Anlagen die Schlitten in den Kurven totzubremsen. Das Ganze in Kombination mit einer Fahrt im Dunkeln, begleitet von über 300.000 LEDs ist natürlich nochmal ein völlig anderes Erlebnis als sonst. Der etwas jüngere Goat Coaster zieht beim direkten Vergleich zwar den Kürzen, dafür mussten wir dort aber auch nicht so lange warten. Und schlecht war er natürlich auch nicht.

Also an dieser Stelle nochmal ein riesengroßes DANKE an Dirk für diese Überraschung. Mich hat sie wirklich gefreut, aber ich bin halt bekanntlich eher der ruhige Typ, der die Freude nicht so lautstark rausposaunt. S

 

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