27.06.-01.07.11: Duinrell

Erlebnispark

 

Der zweite Teil meines Berichtes befasst sich ausschließlich mit dem eigentlichen Erlebnispark, der sich ziemlich weitläufig über das Zentrum des riesigen Geländes hinaus erstreckt. Da ein chronologischer Bericht keinen Sinn ergeben würde, werde ich einfach kurz auf die einzelnen Attraktionen eingehen:


Kikkerrad
Die erste Attraktion, die wir auf unserem Weg in den Erlebnispark sehen konnten, war das 19m hohe Riesenrad. Bis auf den Motor sah alles ziemlich frisch aus, als ob es gerade erst neu lackiert worden wäre. Leider ist die Aussicht dank der doch etwas geringen Höhe nicht die beste. Man sieht hauptsächlich Wald und ein paar höhere Gebäude in Wassenaar. Zum Entspannen aber genau das richtige.

Direkt hinter dem Riesenrad erstreckt sich der große Spielplatz mit zahlreichen Schaukeln, Rutschen und diversen anderen Spielmöglichkeiten. Der Spielplatz bildet den Ursprung von Duinrell, aus dem sich der heutige Park entwickelte.


Aqua Swing
Etwas weiter steht ein Kettenkarussell, das offensichtlich dem Phantasialand als Vorbild diente. Denn schon bei diesem Exemplar aus dem Jahre 1989 wird die Fahrt von Fontänen begleitet. Anders als beim Brühler Modell folgen diese zwar nicht so genau dem Fahrtablauf, dafür ist es wohl durchaus möglich, dass man von einer der Fontänen getroffen wird. Bei unserer Fahrt waren die Fontänen leider ausgeschaltet, am nächsten Tag, als sie liefen, war uns die Warteschlange aber zu lang.


Rodelbaan
Ja, auch die sonst so flachen Niederlande haben Sommerrodelbahnen. Über einen kleinen Bach beim Kettenkarussell gelangt man zum Eingang einer solchen, denn in der Dünenlandschaft von Duinrell wurde gleich eine doppelte Anlage installiert, die mit schnellen Kurven für Fahrspaß sorgt. Es gibt nur ein Problem bei solchen Anlagen: Ein Großteil der Menschheit ist dafür einfach zu blöd. Warum kann man nicht einfach den Bremshebel ziehen, wenn die Ampel auf Rot steht? Es gibt zwar eine automatische Bremse (der Boden wird ein Stück angehoben), diese war aber entweder zu langsam, oder man hat sich einfach solange mit den Beinen vorgedrückt, bis man frei war. Und bei meiner ersten Fahrt musste ich schon nach wenigen Kurven eine Vollbremsung machen, weil vor mir zwei Personen in Schrittgeschwindigkeit den Berg hinunter rollten und sich währenddessen unterhielten.
Ansonsten aber eine klasse Bahn, die sehr viel Spaß macht.


Nostalgisches Karussell
Von einem extra dafür errichteten Glashaus vor Wind und Wetter geschützt, befindet sich in der Nähe des Kettenkarussells ein doppelstöckiges Karussell aus dem Jahre 1864. Auch ein Pfannkuchenrestaurant befindet sich in dem Glashaus (als ob es nicht schon genug davon in der Umgebung des Parks gäbe).


Kikkerachtbaan
Langsam aber sicher nähern wir uns dem Thrillbereich des Parks. Lange Zeit war die Froschachterbahn (Kikker = Frosch) die einzige Achterbahn des Parks. Es handelt sich zwar um einen Standard-Tivoli, der Fahrspaß besonders für die Kleineren bleibt aber nicht auf der Strecke. Bei unserem letzten Besuch fuhr die Bahn eigentlich immer zwei Runden oder mehr am Stück, diesmal war leider schon nach einer Runde Schluss.


Mad Mill
Eine der wenigen wirklich thematisierten Attraktionen ist die verrückte Mühle, ein Frisbee von Huss. Im Vergleich zu Sledge Hammer im Bobbejaanland gefällt mir diese Version aber um Längen besser. Nicht nur, dass die Thematisierung deutlich ausführlicher ist, auch die Intensität im Duinrell ist beeindruckend. Während der große Bruder im Bobbejaanland eher durch die Größe auffällt, punktet Mad Mill durch die vergleichsweise hohe Drehgeschwindigkeit. In Kombination mit den nach innen gerichteten Sitzen und dem vergleichsweise kleinen Durchmesser ergibt sich daraus eine zumindest am Anfang der Fahrt überraschend starke Zentrifugalkraft. Aber damit nicht genug, es gibt nämlich verschiedene Fahrprogramme. Bei unserer zweiten Fahrt wurde die Drehgeschwindigkeit nämlich zwischendurch plötzlich nochmals erhöht. Das war definitiv die beste Fahrt im ganzen Park!


Während unseres Besuchs waren übrigens die Mühlenflügel und die Verzierungen auf drei Seiten des Pendelarms demontiert. Warum, konnte ich bisher aber noch nicht herausfinden. Ich hoffe, die werden nur gerade renoviert.


Falcon
Die neueste Attraktion des Parks befindet sich am hintersten Ende desselben und wurde 2009 dank Anwohnerprotesten mit 2 Jahren Verspätung eröffnet. Es handelt sich um einen Eurofighter mit Standard-Layout, das optisch aber durchaus gefällt. Denn die Stützen haben eine interessante Holzmaserung erhalten, weshalb man viele Besucher hörte, die von einer Holzachterbahn sprachen. Von den Fahreigenschaften könnte das sogar in etwa hinkommencheeky. Der Drop samt Looping ist noch recht sanft, der Immelmann wird dagegen etwas hakelig durchfahren. Die Rolle sorgt nochmal für ein bisschen Action, ehe die Helix schon in die Schlussbremse führt. Insgesamt halt leider etwas kurz und nicht ganz so actiongeladen wie Typhoon, dafür sind die Fahreigenschaften aber doch ein klein wenig besser. Auch die Gestaltung ist vergleichsweise gut, auch wenn die Fliesen in der Station absolut nicht zum ansonsten von Holz geprägten Aussehen des Rides passen. Die Bahn verfügt zwar über drei Züge, es waren aber immer nur zwei auf der Strecke. Bei der Abfertigungsgeschwindigkeit war das aber auch gut so.


Splash
Schon seit 1992 ein echter Hingucker ist die Wildwasserbahn [Anm.: Spillwater] Splash. Hierbei gibt es sogar 2 Warteschlangen. Eine für das offene Boot, und eine für das geschlossene Boot. Beim geschlossenen Boot schützt ein hydraulisch absenkbares Dach aus durchsichtigem Plastik die Besucher vor den Wassermassen (auch wenn es an den Dichtungen nicht mehr wirklich dicht ist). Und bei dem gigantischen Splash, den die Boote erzeugen, wenn sie aus 14 Metern ins Wasser schießen, ist es nur allzu verständlich, dass die Schlange für das geschlossene Boot meistens ein wenig länger ist.

Und wer gar nicht warten will, stellt sich einfach auf die Brücke und wartet auf das nächste Boot. Da ist Abkühlung garantiert.


Waterspin
Nein, dies ist kein englischer Name, sondern ein niederländischer. Übersetzt heißt dieser Top Spin, der sich noch hinter Splash versteckt, nämlich Wasserspinne. Und so wundert es nicht, dass auch hier das Wasser eine entscheidende Gestaltungsrolle spielt. Auch die Namensgebende Spinne hing mal in einem Netz direkt neben dem Top Spin, ist aber ebenfalls verschwunden (ich hoffe, nur wegen den Bauarbeiten für den neuen Coaster). Bei unserem letzten Besuch glänzte die Wasserspinne vor allem durch Funktionsuntüchtigkeit, und auch dieses Jahr zickte sie wieder ein wenig rum (am zweiten Tag war sie komplett außer Betrieb). Das Fahrprogramm ist allerdings nicht wirklich besonders und besteht zum größten Teil aus eintönigem Rumgeschaukel. Lediglich ein Überschlag der Gondel und eine Überkopffahrt sorgen für ein wenig Action.

Am dritten Tag kamen wir gerade pünktlich zur letzten Fahrt, bei allen anderen Attraktionen waren die Warteschlangen schon geschlossen. Mittendrin unterbrach der Ride-OP aber die Fahrt, und startete ein anderes Fahrprogramm, das aber auch schon nach einem Überschlag wieder abgebrochen wurde. Jetzt wollte er uns raus lassen, aber die Bügel ließen sich nicht öffnen. Auch ein anderer Ride-OP und ein Techniker liefen erst eine Weile rätselnd herum, ehe der Top Spin nochmal kurz pendeln gelassen wurde, um anschließend dann endlich die Bügel öffnen zu können. Die meisten Besucher sind dann fluchtartig abgehauen, nur einige sind einfach sitzen geblieben. Und so gab es für diese wenigen um 17:15 Uhr noch eine Entschädigungsfahrt! Blöd nur, dass wir schon ausgestiegen waren. Als die Fahrt dann vorbei war, veräppelte der Ride-OP die Besucher, indem er so tat, als würden die Bügel wieder nicht aufgehen. Aber er wurde durchschaut.smiley


Niagara Superroetsj
Die Superrutsche liegt ziemlich einsam etwas versteckt hinter Mad Mill. Dank des Daches können die 8 Spuren zwar theoretisch auch bei Regen befahren werden, die rutschige Rampe würde ich mir mit nassen Schuhen aber lieber sparen. Hier wäre eine Treppe deutlich besser gewesen. An der Stützkonstruktion der Rutsche befindet sich übrigens auch eine Kletterwand, die vermutlich zum Hochseilgarten gehört, den man an Wochenenden als Aktivität buchen kann.


Ship Ahoi
Am anderen Ende des Parks, relativ nah am Eingang des Erlebnisparks, befindet sich ein größerer Bereich für die kleineren Besucher. Hier gibt es auch eine kleine Schiffschaukel, die in den hinteren Reihen aber durchaus für ein Kribbeln im Bauch sorgen kann, und mit etwas Nachhilfe hebt man auch schon mal ab.


Euwig brandende Kaars
Die ewig brennende Kerze ist einer der bekannten Heege-Türme, an denen sich jeweils zwei Personen an einem Seil hochziehen können, um anschließend langsam wieder hinunter zu gleiten. Nach meiner Einschätzung ist das aber so ziemlich die gefährlichste Attraktion des ganzen Parks, denn es gibt hier keinerlei Aufsichtspersonal. Nach einer bestimmten Zeit fährt die Gondel zwar automatisch in ihre Ausgangsposition zurück, dann öffnet man aber einfach kurz den Bügel, schließt ihn wieder, und fährt weiter. Ob da noch andere Leute anstehen, interessiert ja keinen.
Als ich mir das einige Minuten angesehen habe, waren nur kleinere Kinder da - ohne Eltern! Zwei davon kamen irgendwann auf die Idee, sich einfach an eine gerade hochfahrende Gondel dranzuhängen, was natürlich sofort von ein paar anderen nachgemacht wurde. Zum Glück fuhr keine der Gondeln mit den Kindern bis ganz nach oben. Entweder die „Gondelführer“ ließen das Seil schon in der Mitte des Turms wieder los, oder die hängenden Kinder sprangen frühzeitig ab.
Ich möchte mir jedenfalls nicht vorstellen, was da alles hätte passieren könnte...


Monorail
Um den gesamten Kinderbereich herum führt eine Monorail, deren zweisitzige Wagen mithilfe von Pedalen selbst angetrieben werden. Das sorgt natürlich für sehr wechselhafte Wartezeiten, denn manchmal ist einfach kein einziger Zug in der Station, und dann kommen plötzlich drei oder vier direkt hintereinander rein.


Aqua Shute
Nicht ganz so familientauglich ist der Aqua Shute, eine Wasserrutsche, bei der man ein Plastikboot zunächst bis auf die Starthöhe von 18m schleppen muss. Oben schiebt man es auf die Startvorrichtung und setzt sich rein. Ist der Auslauf frei, neigt sich die Startvorrichtung immer weiter, bis sich das Boot langsam in Bewegung setzt, und man schließlich die steile Abfahrt hinunter saust. Im Auslaufbecken bekommt man unter Umständen noch ein paar Spritzer Wasser ab, ehe das Boot dann zum Stehen kommt. Am Ende des Auslaufs befinden sich zwei Anzeigetafeln, auf denen theoretisch die Zeit angezeigt werden soll, die man benötigt hat. Die rechte Anzeige war jedoch während unseres Besuchs nicht in Betrieb, und auch die linke Seite zeigte am Abreisetag dauerhaft die 0.


Schadow Huis
In einer Häuserzeile versteckt zwischen Shops befindet sich noch ein kleiner Geheimtip, den man gerne mal übersieht. Dabei handelt es sich um einen einzigen dunklen Raum mit grünen Wänden. Geschätzt würde ich sagen alle 30 Sekunden ertönt ein kleines Warnzeichen, bevor ein kräftiger Blitz den Raum für den Bruchteil einer Sekunde erhellt. In dieser Zeit nehmen die grünen Wände die Schatten der im Raum befindlichen Personen auf und speichern diese für kurze Zeit. Auf diese Weise entstehen teilweise echt lustige "Bilder".


So, das waren zumindest die etwas größeren Fahrgeschäfte. Was es noch für die ganz kleinen Besucher gibt, müsst ihr dann selbst herausfinden.
 

 

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