26.07.13: Silbersee Bob

 

Am vergangenen Freitag musste ich für eine Prüfung nach Borken zur für Hessen und Rheinland-Pfalz zuständigen Zentralschaltstelle (Zes) der DB Energie. Die fast 200km lange Hinfahrt hätte mit der Bahn zwar kaum länger gedauert, im Anschluss wollte ich aber direkt zu meinen Eltern in die Eifel - und da waren mir die mindestens sechs Stunden mit dem Zug doch etwas viel im Vergleich zu dreieinhalb Stunden mit dem Auto. Und wenn ich schon so weit fahre, hatte ich natürlich im Vorfeld mal gecheckt, ob unterwegs nicht auch noch der ein oder andere Count zu holen wäre. Tatsächlich liegt der Silbersee samt Alpine Coaster im beschaulichen Frielendorf keine 20km von Borken entfernt, sodass dieser sofort in die Tagesplanung eingeschlossen wurde.

Um kurz nach sieben sammelte ich meinen Kollegen am Bahnhof ein und wir fuhren relativ gemütlich nach Borken. Ein kleiner Vortrag, ein Rundgang durch die Zes und schließlich natürlich die eigentliche Prüfung, und schon war es kurz vor zwei - eigentlich war ich davon ausgegangen, um diese Zeit schon wieder auf dem Heimweg zu sein. Naja, sei's drum, ohne große Umwege ging es nun endlich zum Silbersee Bob.

 

Neben dem eigentlichen Bob - den man von außerhalb kaum einsehen kann - gibt es in dieser Ecke des Feriendorfs noch einige andere Attraktionen. So kann man richtige Quads...

 

... oder Mini-Quads fahren, ...

 

... Trampolin springen, ...

 

... und Natic Jetten.

 

Mich interessierte aber nur der Bob selbst.

Vorher wollte allerdings noch der kleine Hunger gestillt werden, weshalb ich mir am Imbissstand eine Currywurst samt Pommes und Cola für 7,10€ bestellte. Preislich finde ich das noch halbwegs in Ordnung, mit der gratis Bob-Fahrt, die es zwischen 11 und 12 Uhr zu verschiedenen Gerichten gegeben hätte, wäre es aber natürlich noch besser gewesen. Ansonsten hat mir diese Bestellung den Gesamteindruck doch etwas verhagelt. Die Cola bekam ich natürlich sofort, auf die Currywurst müsse ich noch einen Moment warten, wurde mir gesagt. Ich blieb also dort stehen und wartete. Nur wenige Minuten später fragte mich der zweite Mann dort, ob ich etwas abzuholen hätte, was ich natürlich mit "Ja, ne Currywurst." beantwortete. Was die Gegenfrage "Hatten sie die schon?" zu bedeuten hatte, ist mir bis heute unklar, wurde aber logischerweise mit "Nein." beantwortet. Er tippte auf seinem Gerät herum, fragte nach meiner Bon-Nummer und schien erstmal nichts zu finden. Dann kam die Aussage, dass die Bestellung ja gerade erst eingegangen sei, es also noch etwas dauern würde. Also gut, ich stellte dan mich lieber etwas beiseite, bevor ich die armen Leute nochmal durcheinander brachte. S

In den folgenden Minuten merkte ich dann auch, dass die Bon-Nummern ausgerufen wurden und machte es mir auf einer Bank in der Nähe gemütlich. Dabei konnte ich auch beobachten, wie sich ein Mann offenbar beschwerte, weil es so lange dauerte - er wollte jedenfalls sein Geld zurück. Das machte mir natürlich nicht die Hoffnung, bald essen zu können. Tatsächlich dauerte es über eine Viertelstunde, bis meine Bon-Nummer ausgerufen wurde. Für einen Schnellimbiss - und so sieht die Hütte eben einfach aus - war das meiner Meinung nach definitiv zu lange. Zumal der große Ansturm zur Mittagszeit ja längst vorbei war. Und kaum hatte ich das Tablett in der Hand, fing es auch noch an zu regnen! Das hielt aber nur wenige Minuten, dann trocknete es schon wieder. Geschmacklich habe ich schon deutlich bessere Würste gegessen, aber wenigstens war die Menge angemessen. Für die Pappschale sogar eigentlich zu groß, sodass ständig etwas runterfiel - zum Glück nur aufs Tablett.

Etwas besorgt blickte ich zum Eingang des Bobs, während ich die letzten Pommes verzehrte. Denn dort hatte sich nun doch eine kleine Schlange gebildet, wogegen zuvor immer nur vereinzelt jemand gefahren war.

 

Nachdem ich nochmal das Panorama des namensgebenden Sees genossen hatte, hatte sich die Schlange aber schon wieder weitestgehend aufgelöst und ich begab mich zur Kasse.

 

2,50€ kostete die Fahrt. Um den Abstand zu den Vorausfahrenden künstlich noch etwas zu vergrößern, machte ich noch ein Foto des "Stationsgebäudes".

 

Und weil hinter mir niemand kam, nutze der Mitarbeiter die Chance, um kurz etwas trinken zu gehen. Die freie Strecke war somit definitiv gesichert.

 

Die Front-Kamera meines Handys für Selbstportraits muss ja auch mal genutzt werden. S

 

Diverse Schilder über die gesamte Liftstrecke weisen darauf hin, dass man Abstand halten, niemanden rammen und am Ende langsam auf das Bremsband fahren soll.

 

Die Strecke selbst ist relativ kurz, dennoch sieht man den größten Teil nur während der Fahrt.

 

Diese blöden Geländer versauten mir aber auch alle Bilder von dem einsehbaren Teil.angry

 

Hm, also wenn von der Seite einer auf das Schild zurast, würde ich mir Gedanken machen... S

Obwohl recht kurz konnte mich die Bahn sogar einigermaßen überzeugen. Nach einer kurzen Geraden und einer Kurve nimmt die Bahn mit einem Jump schön Geschwindigkeit auf. Die folgenden Kurven werden mit angemessenem Tempo durchfahren, ehe man von zwei Wellen kurz durchgeschüttelt wird. Noch ein wenig Slalom und ab über den Lift, dann nähert sich die Fahrt auch schon ihrem Ende. In der Schlusskurve versteckt sich noch ein kleiner Schlag, der ist aber nicht weiter tragisch.

 

Diese Rankhilfe sah auf den ersten Blick aus wie die Schiene eines Alpine Coasters. S

 

Noch ein letzter Blick auf den Lifter mit etwas Schleichwerbung, und dann machte ich mich auf den 300km langen Weg in die Eifel.
 

Fazit: Allein für diese Bahn fast 200 km zu fahren, wäre natürlich völlig überzogen, aber wenn man eh schon in der Nähe ist, kann man sie durchaus mal fahren. Der Preis geht auch in Ordnung, wenngleich ein paar Meter mehr nicht geschadet hätten.
Nur das Essen würde ich beim nächsten Mal selbst mitnehmen...

 

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