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Schwaben Park (03.08.2017)

 

Nach dem leicht verregneten Zwischenstopp im Technikmuseum erreichten wir gegen 10:20 Uhr den ersten richtigen Freizeitpark dieser wahnwitzigen Tagestour. Trotz der leichten Verspätung waren wir noch sehr entspannt, auch wenn die als Parkplatz dienende Wiese schon recht voll schien. Weiter vorne wäre aber tatsächlich noch reichlich Platz gewesen.

 

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Direkt am Ende dieser Wiese lachte uns auch schon die erste Achterbahn des Tages an.

 

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Wie unschwer zu erkennen ist, war unser zweites Ziel der Schwaben Park bei Kaisersbach, für den wir die meiste Zeit eingeplant hatten.

 

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Dass den Eingangsbereich zahlreiche Darstellungen von Affen zieren, kommt dabei nicht von ungefähr.

Die Familie Hudelmaier hatte den Park nämlich 1972 als Safari Park gegründet - auch wenn die geplante Fahrt der Parkeisenbahn durch Löwen- und Tigergehege damals nicht genehmigt wurde. Seit 1976 führte der Park eine Schimpansen-Show auf, die einerseits jahrzehntelang quasi die Hauptattraktion war, aber natürlich auch zunehmend von Tierschützern kritisiert wurde. Das erste richtige Fahrgeschäft kam 1978 mit einem Riesenrad, ab 1985 entwickelte man sich eher in Richtung Freizeitpark. Daher erfolgte in besagtem Jahr auch die Umbenennung zu Schwaben Park. Zwar leben hier nach wie vor noch einige Tiere, auch die Schimpansen, man hat die Nachzucht allerdings eingestellt und reduziert so seit eingen Jahren kontinuierlich den Tierbestand. Die Schimpansen-Show hat man 2017 schließlich eingestellt. Dafür entstanden direkt an der Zufahrtsstraße ein paar Blockhütten als Übernachtungsmöglichkeiten. Die machten zwar einen schönen Eindruck, liegen mir persönlich aber etwas ungünstig - quasi alle Besucher müssen an den freistehenden Hütten vorbei.

 

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Die Achterbahn ließen wir zunächst links liegen und gingen den Berg hinab durch das grüne Zentrum des Parks.

 

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Hier finden sich nicht nur ein kleiner Teich mit Fischen.

 

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Sondern auch die übrigen Tiere haben hier ihre Gehege.

 

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Dazu gehören ebenfalls die Schimpansen.

 

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Die engen Gitter drängen sich leider in den Autofokus der Kamera. Für eine manuelle Einstellung hatte ich aber bekanntlich keine Zeit. S

 

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Schließlich kamen wir bei Bootsrutsche und Wildwasserbahn an.

 

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Die 1998 eröffnete Anlage stammt von L&T Systems und machte nicht mehr den allerbesten Eindruck.

 

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Aber für 2018 soll es ja neben einer Renovierung auch mal eine richtige Thematisierung geben.

 

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Gleich davor erblickten wir auch schon die zweite Achterbahn, für die wir uns dann auch mal anstellten.

 

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Eine Runde später saßen wir bereits im verrückten Zierer-Wurm und ließen uns den kleinen Lifthill hinaufziehen.

 

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Mit dem Zusatz Zero der kleinste Vertreter der Force-Reihe. Das Layout entspricht dabei dem Tivoli Small (Variant).

 

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Der 2003 eröffnete Crazy Worm soll ab 2018 wohl Caterpillar Express heißen, wenn man rcdb glaubt.

 

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Ein passender Einstieg in den Tag, der Butterfly zählt da ja nicht so richtig.

Ganz in der Nähe stand bis 2015 noch die Himalayabahn. Eine 1989 eröffnete Schwarzkopf-Wildcat, die nun als Alpen-Coaster unter Vorlop wieder auf Reisen ist. Den Count muss ich also anderswo nachholen. Den Platz der Achterbahn übernahm 2016 die Märchenfahrt, die ihrerseits von der Dracheninsel aus dem Heide Park vertrieben worden war. Umgezogen sind aber natürlich nur Technik, Boote und die Märchenszenen. Den Betonkanal baute der Schwaben Park neu. Leider reichte unsere Zeit letztlich nicht mehr für eine Fahrt. Ich habe es nichtmal hinbekommen, ein Bild davon zu machen...

 

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An der Hochbahn weiter oben sieht man schön die Hanglage des Parks.

 

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Der vordere Teil der Strecke samt Ein- und Ausstieg befindet sich nämlich deutlich näher am Boden.

 

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Die beliebten Zierer-Türme dürfen in keinem Park dieser Größe fehlen. Wir gönnten uns soweit ich weiß auch eine Fahrt.

 

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Weiter führte uns der Weg einmal um die Traktorbahn herum.

 

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Denn ganz oben auf dem Berg erwartete uns nun die große Achterbahn des Parks.


Die wurde 2010 ebenfalls von Zierer errichtet. Da auf Force Zero nunmal Force One folgt, man aber einen Elevated Seating Coaster bestellt hatte, wurde die Bahn einfach nach der Modellbezeichnung der anderen Serie benannt. Hat mit den übrigen Force Ones des Herstellers ansonsten aber nichts gemeinsam. Nach dem 2006 in die USA gelieferten Prototyp mit der erhöhten Sitzposition war die Anlage im Schwaben Park erst die zweite Anlage dieses Typs. Inzwischen wurden 6 solcher Bahnen errichtet, zwei weitere befinden sich für 2018 im Bau.

 

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Hauptneuheit sind wie gesagt die bequemen Züge, bei denen man etwas höher sitzt als bei anderen Zierer-Bahnen.

 

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Mit dem schmalen Rennwagen-Design wirkt die vorderste Achse etwas gewöhnungsbedürftig. Aber sie hält. S

 

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Hat man den 22 Meter hohen Lift erklommen, nimmt der Zug in einer schwungvollen Rechtskurve Fahrt auf.

 

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Nach Unterquerung des Lifts folgt eine Helix mit überraschend viel Druck. Ebenfalls rechtsherum.

 

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Nach einer Senke und einer weiteren Rechtskurve taucht man in eine leicht in den Boden versenkte, linksdrehende Helix ab.

 

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Hierauf folgt eine Rechtskurve über die Zufahrt zum Lift hinweg.

 

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Danach überfährt man wiederum in einem Graben einen kleinen Bunny Hop, ehe man erneut rechtsherum abdreht.

 

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Ein zweiter Bunny Hop ist in der flachen Ausfahrt bereits mit ersten Magnetbremsen ausgestattet, die vor der letzten Kurve das Tempo reduzieren.

 

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Dann folgt auch schon die Schlussbremse, die den Zug nach 530 Streckenmetern nahtlos in die Station zurückführt.

 

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Tolle Familienbahn. Elegant, flott, bequem. Es könnte ein bisschen mehr Airtime sein, aber auch so gefällt mir Force One schon sehr gut.

 

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Diesem Vogel wohl leider auch. Mehr als ihm gut tat. Das hatte man mit "Tierbestand reduzieren" sicherlich nicht gemeint.

 

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Ich meine, wir fuhren direkt zweimal, dann ging es wieder bergab. Nicolas wollte unbedingt die FlyingWheels von Metallbau Emmeln mitnehmen.

 

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Verdammt gute Lager haben die. Drehwurm und steifer Nacken dank Nicolas unvermeidbar.

Am tiefsten Punkt des Parks trafen wir auf zwei weitere Attraktionen, die ich eigentlich unbedingt mitnehmen wollte. Zum Einen die Bobcart-Bahn, zum Anderen eine Go-Kart-Bahn. Beide wiesen jedoch vergleichsweise lange Warteschlangen auf (am Ende sollten wir fast eine ganze Stunde für beide brauchen). Wir stellten uns trotzdem an. Zunächst bei der Kartbahn. Eine Geduldsprobe bei (so meine ich mich zu erinnern) nur drei normalen Karts, einem Kinderkart und einem Doppelsitzer (Elternteil mit Kind). Aber es sollte sich lohnen, nicht nur weil die Karts nach Ende der Saison den Park verlassen mussten. Als wir dann endlich dran waren, war ich etwas verdutzt, als alle drei "richtigen" Karts besetzt waren. Für mich blieb nur das Kinderkart, wo ich natürlich nicht reinpasste. Der ältere Operator regte sich ein bisschen auf, hatte dann aber Mühe, das eigentlich ins Kinderkart gehörende Mädchen wieder zu stoppen, das bereits losgefahren war. So hatte ich dann letztlich schon einige Meter Vorsprung, als endlich alle im richtigen Kart platziert waren. S

 

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Die Strecke führt in Serpentinen bergab und nach einer Geraden auf der anderen Seite in Serpentinen wieder bergauf.

 

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Auf der vom Regen noch leicht feuchten Piste konnte man wunderbar driften. Das machte unheimlich viel Spaß.

 

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Um die Go-Kart-Strecke herum führt die Bobcart-Bahn, die wir ebenfalls noch mitnahmen.

 

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Schließlich ist sie zwar keine Achterbahn, aber ein Count. S Und macht natürlich auch Spaß.

 

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Seit 2015 gibt es im Park einen Lasertunnel. Ein Laserparcours, bei dem man gegen die Zeit antritt.

 

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Und dann stießen wir noch auf dieses interessante Gefährt. Der Prototyp des Bayern Express von Gerstlauer.

 

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Ein Zug der auf einer Kreisbahn einen drei Meter hohen Hügel überfährt. Eigentlich ganz witzig, wenn auch etwas unrund.

 

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Gerstlauer selbst listet leider nur eine weitere Auslieferung in Finnland. Schade, besonders rückwärts fand ich cool.

 

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Ein kleiner Teil des Ortes befindet sich übrigens unmittelbar neben dem Park. Oder gehören die Gebäude sogar noch zum Park?

 

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Hier unterhalb des Parkplatzes trifft man schließlich auch auf die Neuheit des Jahres 2017. Die Schiffschaukel Santa Lore.

Benannt nach der Parkgründerin Lore Hudelmaier hat das nagelneue Schiffchen von Metallbau Emmeln zum 45-jährigen Bestehen des Parks eine ältere, kleinere Schaukel ersetzt. Dabei legte der Schwaben Park besonderen Wert auf das Gesamterlebnis, weshalb die Schiffschaukel nicht nur besonders schön gestaltet, sondern auch mit einem Soundsystem inklusive Soundtracks von IMAscore ausgestattet wurde.

 

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Wahrlich ein prächtiges Schaukelschiff.

 

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Ein bisschen Nebel kann auch nie schaden.

 

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Von der Musik habe ich während der Fahrt dagegen leider nicht viel mitbekommen. Etwas lauter hätte sie wohl sein dürfen.

 

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Ganz am Ende des Weges findet man noch das Restaurant, welches wir aber nicht mehr näher begutachteten.

Schließlich hatten wir die geplanten zwei Stunden Aufenthalt im Schwaben Park bereits überschritten. Um eine letzte Fahrt Force One - immerhin die größte Achterbahn an diesem Tag - kamen wir aber dennoch nicht herum. Letztlich verließen wir den Park kurz nach 13 Uhr, und damit eine halbe Stunde später als von mir geplant. Eine erste Unsicherheit kam auf, aber bei den folgenden Zielen sollten wir eigentlich wieder etwas Zeit herausschlagen können...

 


Fazit: Ich hatte schon im Vorfeld befürchtet, dass die zwei Stunden dem Schwaben Park nicht gerecht werden würden. Tatsächlich haben wir nichtmal jeden Winkel des Parks gesehen. Es gibt zugegebenermaßen auch ein paar Bereiche, die man nicht unbedingt gesehen haben muss, aber seit einigen Jahren ist man auf einem hervorragenden Weg. Um die Karts - zumindest bei feuchter Strecke - ist es zwar schade, aber mit der Kapazität kommt man leider nicht weit. Ansonsten ist Force One aktuell natürlich das absolute Highlight. Ich bin gespannt, ob die 2018 eröffnende Wilde Hilde ihr das Wasser reichen kann. Hin muss man in naher Zukunft also sowieso nochmal.

 

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