USA - Heat of the South

San Antonio River Walk (04.06.2017)

Einige von uns wollten den Abend für einen Abstecher in die Stadt nutzen. Dank Kevins Bericht gab es für mich da eigentlich keine Wahl. Beverly hätte die kleine Gruppe auch gerne mit dem Bus gefahren, aber Dirk war da verständlicherweise nicht ganz einverstanden (Versicherung und so). So trafen wir uns nach dem Einchecken vor dem Hotel und versuchten, uns den Interessen entsprechend aufzuteilen und ausreichend Uber zu bestellen - gar nicht so leicht...

 

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Um 21:30 Uhr erreichten wir dann aber doch endlich die Fackel der Freundschaft vor dem Tower of the Americas.

Ganz unbewusst, denn damit wir uns alle wiederfinden, hatten wir einen McDonald's als Treffpunkt ausgemacht. Unser Fahrer ließ uns auch direkt davor raus, sodass wir diese 20 Meter hohe Skulptur inmitten eines Kreisverkehrs ausgiebig bestaunen konnten. Denn die anderen Gruppen wurden teilweise auf der anderen Seite des Blocks abgeladen und mussten entsprechend erstmal zu uns finden. La Antorcha de la Amistad, wie die Skulptur offiziell heißt, war ein Geschenk Mexikos an die Stadt und wurde 2002 eingeweiht. Der 230 Meter hohe Tower of the Americas im Hintergrund war von 1968 bis 1996 der höchste Aussichtsturm in den USA. Heute ist er noch immer das höchste Gebäude in San Antonio. Seit 2004 wird der Tower mit seinem Restaurant in 168 Metern übrigens auch von Landry's (Galveston Island Historic Pleasure Pier und Kemah Boardwalk, falls es jemand schon vergessen haben sollte) betrieben, die wohl zusätzlich ein 4D-Kino, einen Souvenirshop und ein Café am Boden hinzugefügt haben. Eigentümer ist aber weiterhin die Stadt San Antonio.

 

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Wir waren aber primär wegen des River Walks hier.

Also zumindest unsere vierköpfige Truppe. Die anderen wollten zunächst zum ganzjährigen Haunted House Ripley's Haunted Adventure, bzw. dem zugehörigen interaktiven Darkride Tomb Rider 3D. Wir hatten darauf nicht so recht Lust und suchten lieber etwas zu essen. Das sollte am River Walk doch eigentlich kein Problem sein. Dachten wir...

 

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Eine Etage unter dem Straßenlärm kann man hier regelrecht in eine andere Welt abtauchen.

 

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Dabei sollte der idyllische, hufeisenförmige San Antonio River mitten in der Stadt schon zugeschüttet werden.

Nach diversen Überflutungen, zuletzt einer besonders schlimmen im Jahr 1921, wollte man die Stadt vor weiteren Flutkatastrophen schützen. Stromaufwärts wurde daher der Olmos Dam errichtet, der die Wassermassen schon vor erreichen der Stadt aufhalten sollte. Außerdem wurde eine Abkürzung für den Fluss geschaffen, sodass der hufeisenförmige Flusslauf durch die Stadt abgetrennt werden konnte. Er sollte anschließend einfach zugeschüttet werden, sodass der Fluss aus der Stadt verbannt worden wäre. Glücklicherweise gab es dagegen diverse Proteste und der Architekt Robert Hugman stellte seine ersten Pläne für den heutigen River Walk vor. Damals war das allerdings wohl noch eine eher gefährliche Gegend und die Idee fand nicht sonderlich viel Anklang. Bis 1939 stieg die Zustimmung aber, sodass schließlich über 5000 Meter Fußwege und mehr als 20 Brücken errichtet wurden. Später wurde sogar noch ein zusätzlicher Ausläufer zum Tower of the Americas anlässlich der dortigen Weltausstellung 1968 angelegt.

 

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Hier nochmal die offizielle Geschichte des River Walk.

 

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Neben der sehr idyllischen Bepflanzung haben sich insbesondere Restaurants und Bars am River Walk angesiedelt.

 

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So richtig einig wurden wir uns bei der Auswahl dann aber leider nicht. Es sollte halt auch nur eine Kleinigkeit werden.

 

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Zumal offenbar viele Läden schon geschlossen hatten oder zumindest im Begriff waren zu schließen.

 

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Dort, wo der originale San Antonio River in den "Abkürzungskanal" übergeht, sind wir schließlich umgekehrt und haben die Seite gewechselt.

Also auf dem Bild geradeaus ist besagter Kanal zu sehen. Der war eben schon lange fertig, als die Idee vom River Walk aufkam, daher passt er nicht mehr ganz so gut zum Rest. Der originale San Antonio River biegt hier nach links ab, wobei die dortige Brücke recht massiv ausgeführt und mit Fluttoren ausgestattet wurde. So kann der alte Flusslauf komplett abgetrennt und die Flut von der Innenstadt ferngehalten werden.

 

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So eine grüne Lunge im Herzen der Stadt könnte es ruhig öfter geben.

 

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Aber dann wäre das ja nichts Besonderes mehr.

 

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Diverse kleinere und größere Wasserfälle lockern das Bild zusätzlich auf.

 

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Ebenso wie die Wege, die auch mal als Stege über das Wasser führen.

 

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Jetzt nur nicht zu weit runtergehen mit der Kamera...

 

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Hier unten bekommt man wirklich fast nichts vom Großstadtleben mit.

 

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Besonders zu dieser Uhrzeit, wenn man auf immer weniger Menschen trifft.

 

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Nur gelegentlich ragt mal ein Wolkenkratzer zwischen den Baumkronen hervor.

Ein Restaurant, welches uns zusagte - sowohl preislich als auch vom Angebot - fanden wir aber leider nicht. So verließen wir den River Walk schließlich und stürzten uns wieder ins Getümmel der Großstadt. Der Konsens war, nun einfach einen der Fast-Food-Läden aufzusuchen - aber nicht den McDonald's. Zufällig trafen wir noch auf ein anderes Grüppchen, dessen Mägen ebenfalls etwas knurrten. Gemeinsam ging es also zu Whataburger, ehe wir uns wieder per Uber zum Hotel zurückbringen ließen.

 

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Nein, nicht zum Marriott, sondern natürlich zu unserem Best Western außerhalb.
 


Fazit: Der River Walk war ein schöner Abschluss dieses trotz zwei Parks noch recht entspannten Tages. Da hat man sich eine wirklich gelungene Oase mitten in der Stadt geschaffen, an der man wunderbar flanieren und dinieren kann - wenn man denn das passende Restaurant für sich findet.

 

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