FTT - USA First Time Tour

Anreise (11.10.13)

 

Es begann im Herbst 2005, dass sich meine Angst vor (großen) Achterbahnen allmählich auflöste. Nach und nach wurde daraus sogar schon fast etwas wie eine Sucht und die Familie wurde zu mindestens einem Freizeitparkbesuch im Jahr genötigt. Es folgte die Anmeldung beim Coaster-Count und damit auch bei Onride. Doch bis zum vergangenen Jahr kam ich dort nicht allzu schnell voran. Im Jahr 2012 konnte ich dann erstmals einen größeren Sprung mit insgesamt 20 neuen Häkchen machen. Und auch wenn ich davon ausging, dass es nochmals bis zu zwei Jahren dauern könnte, machte ich mir schon Gedanken, welche Bahn denn würdig wäre, meine 100. zu werden. "Was amerikanisches" wäre natürlich geil, hielt ich damals aber für sehr unwahrscheinlich. Mehr oder weniger zufällig machte mich RickLip dann aber darauf aufmerksam, dass Onride eine Tour an die Westküste der USA plane. Und nachdem ich mir die Beschreibung kurz durchgelesen hatte, stand mein Entschluss fest: Da will ich mit und die 100 vollmachen!

Ganz so schnell ging es dann natürlich noch nicht. Die finanzielle Seite war recht schnell mit den Eltern geklärt, nur der Urlaub bereitete mir noch Kopfzerbrechen. Dennoch wurde schnell gebucht, bevor alle Plätze vergeben waren. Und kurz darauf bekam ich dann auch die Bestätigung, dass das mit dem Urlaub kein Problem sei. Doch als ich nach bestandener Prüfung bei Unterzeichnung des Arbeitsvertrages die genauen Daten der Reise mitteilte, hörte sich das plötzlich ganz anders an. Bis Mitte September bangte ich also noch darum, wirklich Urlaub zu bekommen, was dann aber glücklicherweise doch klappte - obwohl ich wenige Tage vor Abflug nochmals einen Anruf bekam, ob ich wirklich während des gesamten Urlaubs weg sei...

Zwischen Buchung und Abflug lagen knapp 11 Monate, sodass ausreichend Zeit zur Vorbereitung vorhanden war. So machte ich mir durchaus schon Gedanken, was ich denn alles würde sehen wollen, welche der Bahnen nun die 100. werden könnte und natürlich welchen Titel ich der Tour bei meinen Berichten gebe. Den Standard-Quatsch ala "WestCoastern" und Co. wollte ich vermeiden, und so entschied ich mich für den simplen Namen "First Time Tour" (FTT). Immerhin sollte es während dieser Tour für mich so viele "erste Male" geben, dass mir schon gar nichts anderes mehr übrig blieb. Immerhin war es meine erste richtige Coastertour und mein erstes Onride-Event. Noch dazu natürlich mein erstes Mal in Amerika - die US-Airbase in Spangdahlem mal ausgenommen. S

 

Pünktlich um 7:00 Uhr versammelte sich die Gruppe am 11. Oktober 2013 vor der Momento Bar am Frankfurter Flughafen.

Nach kurzer Begrüßung ging ich sofort zu einem der Automaten und wollte einchecken. Der Ausweis-Scan konnte nicht angewählt werden, also gab ich alles von Hand ein. Nur um mir anschließend von dem Ding sagen zu lassen, dass für diese Reise ein Ausweis-Scan notwendig sei, der an diesem Automaten gerade leider nicht möglich sei. Also einen Automat weiter, diesmal direkt über den Ausweis-Scan und nach Eingabe meiner ESTA-Daten spuckte dieser auch endlich meine Bordkarte aus. Anschließend gab ich auch gleich meinen Koffer auf und begab mich wieder zurück zur Gruppe, die ich ja noch kennenlernen musste. Etwa gegen 8 (man verzeihe mir, dass ich mich nicht mehr allzu genau an alle Zeiten erinnere) machten wir uns dann auf den Weg durch die Sicherheitskontrolle und zu unserem Gate Z54, wo wir eine gute halbe Stunde später eintrafen.

 

Nun hieß es warten auf das Boarding. It's the final Countdown...

Bei der Buchung war ich noch davon ausgegangen, dass der Flug mein erster ab Frankfurt, mein erster mit der Lufthansa und mein erster in einem Airbus sei. Doch ein Messdienerausflug nach Rom im August hatte diese drei ersten Male zunichte gemacht.

 

Es blieb aber zumindest mein erster Langstreckenflug (bisher kam ich nicht über die Kanaren hinaus) und auch mein erster Flug im A380.

 

Um kurz nach 9 Uhr begann schließlich das Boarding. Go West!

 

Zugegeben, der A380 kann nicht mit der Ästhetik einer 747 (die -8 ausgenommen, die gefällt mir nicht so) mithalten, aber die Ausmaße dieses Fliegers sind schon beachtlich. Aber da es für mich einfach DER Airbus heißt, spricht ja nichts dagegen, den A380 als König der Lüfte zu bezeichnen, während der Titel Königin der Lüfte weiterhin der 747 vorbehalten bleibt.wink

 

Dieses Exemplar mit der Kennung D-AIMF nennt sich Zürich und wurde im April 2011 ausgeliefert.

Das Boarding verlief trotz der enormen Passagierzahl recht zügig, auch wenn ich noch nicht verstanden habe, wieso man eine Gangway für die Reihen 50-59 auswies, und den Rest über die andere abwickelte. In SFO machte das mit Aufteilung nach Sitzplatz (ABCDEF oder GHIJK) deutlich mehr Sinn. Auch der übliche "Gepäckablage-Stau" hielt sich einigermaßen in Grenzen. Schließlich erreichte ich meinen Platz 78K, quasi direkt über dem hinteren Ende der Tragfläche. Auf jedem Sitz fand sich ein kleines "Überlebenspaket" für die nächsten 11 Stunden. Also ein kleines Kissen und eine Decke, die ich beide unter den Vordersitz verstaute, und natürlich Kopfhörer.

 

Ein erster Blick aus dem Fenster zeigte die Königin neben ihrem König - und die gewaltige Tragfläche des A380, die den Blick nach unten leider ziemlich einschränkte.

Bevor es endlich losging, wurde schonmal das IFE-System ein wenig durchstöbert. Insbesondere die drei Außenkameras sind ein nettes Spielzeug, um vor dem Start zu beobachten, was um einen herum so alles passiert. Schließlich setzte sich die gewaltige Maschine in Bewegung. Die übliche Sicherheits-Einweisung wurde als Video zunächst auf Deutsch, dann auf Englisch auf den Monitoren gezeigt. Auf der Startbahn - 07C sollte es heute sein - beschleunigten die vier Trent 970 den A380 mit einem leisen Dröhnen, bis sich die Tragflächen langsam anhoben und schließlich die gesamte Maschine mit nach oben zogen.

Bis wir das Festland verließen, verfolgte ich unsere Flugroute auf der Karte des IFEs, die wirklich sehr gut war. Ständig wurden die Ortschaften rund um die aktuelle Position angezeigt, sodass man - zumindest in Europa - genau wusste, wo man grade war. In einer weiten Linkskurve umrundeten wir zunächst Frankfurt und folgten dann mehr oder weniger dem Rhein bis nach Köln. Kurz vor Düsseldorf drehten wir dann gen Westen ab und ließen das Toverland (Venlo) links liegen. Und auch Efteling (Tilburg) war heute nicht unser Ziel.

 

Unweit des Freizeitparks Duinrell (Wassenaar) ging es schließlich hinaus aufs Meer.

 

Aus dem Fenster war davon leider nicht viel zu sehen. Vergleicht man aber dieses Bild mal mit dem vom Boden, erkennt man sehr schön, wie die Spitzen der Tragflächen durch das Gewicht der Triebwerke und ihr Eigengewicht im Stillstand nach unten gezogen werden.

 

Kurz bevor wir mit Großbritannien endgültig Europa hinter uns ließen, gaben uns die Wolken dann doch kurz die Möglichkeit, einen letzten Blick zu tätigen.

 

Grönland war dagegen wieder Wolkenverhangen.

 

Doch kurz darauf war Kanada erreicht und die Wolken wichen wieder zur Seite.

 

Nordamerika war also erreicht. Jetzt ging es südwärts nach Kalifornien.

 

Und wo genau dieses Bild aufgenommen wurde, weiß ich schon gar nicht mehr...

Nach weniger als 11 Stunden kam schließlich der Flughafen von San Francisco in Sicht. Mit 3000 Metern waren wir für eine Landung aber doch etwas hoch. Wir flogen also weiter nach Süden, wo wir drehten und schließlich zur Landung auf der 28R ansetzten. Eine butterweiche Landung geht sicherlich anders, aber für ein so großes und entsprechend schweres Flugzeug war sie schon recht sanft. Nach dem Aussteigen ging es sofort zur Einreise, was dank relativ langer Schlange ein Weilchen dauerte. Aber wenn man dann endlich dran war, ging es sehr schnell. Zwei, drei Fragen zum Aufenthalt (wenn überhaupt), ein Foto, Stempel und weiter. Das Gepäck drehte auch schon munter seine Runden auf dem Gepäckband und nachdem die Gruppe wieder vollzählig war, ging es nach draußen, wo wir bereits erwartet wurden.

 

Endlich!

 

Ein wenig mussten wir noch warten, bis auch die in Paris umgestiegene Gruppe eingetroffen war, dann ging es mit dem Bus zum ersten Hotel.

 

Das Mission Inn sollte unser Zuhause für die nächsten zwei Nächte sein.

 

Zweckmäßig aber durchaus bequem eingerichtet.

 

Sogar mit Fernseher, der in unserem Zimmer aber nicht zum Einsatz kam.

 

Auch die Aussicht war ganz nett. In dem kleinen Gebäude in der Mitte gab es morgens sogar ein kleines Frühstück.


Insgesamt war die Anreise schon ein kleines Highlight. Der A380 ist einfach eine tolle Maschine. Dank der abgetrennten Bereiche wirkt sie von innen recht überschaubar, ja fast schon familiär. Dazu diese unheimliche Ruhe während des Fluges. Da ist so manche Fahrt über deutsche Autobahnen lauter. Turbulenzen hatten wir auch keine, nur ab und an hat es mal kurz leicht gewackelt. Einmal wurden auch die Anschnallzeichen eingeschaltet, da war aber eigentlich schon wieder alles vorbei. Lediglich das IFE hat auf diesem Flug leichte Schwächen gezeigt. Filme und Serien sind durchaus reichlich vorhanden, doch mitten in meinem ersten Film wurde das gesamte System resettet, da es wohl an vielen Monitoren Probleme gab. Also war meine zuvor erstellte Playlist weg und die Stelle, an der ich unterbrochen worden war, musste ich auch erstmal wieder suchen. Etwa vier Stunden vor der Landung stellte ich dann fest, dass mein Monitor nicht mehr reagierte, als ich den inzwischen dritten Film pausieren wollte, weil mal wieder Service angesagt war. Nunja, zumindest konnte ich meinen Film noch zuende sehen, im Gegensatz zu meinem Sitznachbarn, dessen Bildschirm offenbar im Pause-Modus eingefroren war. Und im Anschluss wollte ich auch nicht mehr um Behebung des Problems bitten, da die Zeit für einen weiteren Film schon recht knapp war. Die beiden Mahlzeiten waren in Ordnung, aber nichts außergewöhnliches. Zu Mittag gab es Hühnchen oder Pasta, wobei ich das Hünhnchen wählte. Als "Abendessen" standen Pasta und Bratwurst zur Auswahl. Eigentlich wollte ich diesmal die Pasta probieren, aber es waren wohl viele Türken an Bord, die die Wurst nicht essen konnten, sodass für uns keine Pasta mehr übrig waren. Auch von der Menge her hätte es durchaus ein klein wenig mehr sein können.
Ansonsten wie gesagt ein sehr schöner Flug. Am liebsten würde ich künftig nur noch A380 fliegen.

Viel Zeit zum Ankommen blieb uns allerdings nicht, denn noch am selben Abend stand der erste Parkbesuch auf dem Programm...

 

Weiter zu California's Great America I

Zurück zur Übersicht der Berichte 2013