Dune - Dubai & Abu Dhabi

Anreise (25./26.02.2023)


Was hatte ich mich 2019 darauf gefreut, nach der Hausbau-Pause endlich wieder eine Tour bei Dirk zu buchen. Dummerweise hatte ich dann die Freischaltung für die favorisierte Schwinnland-Tour beim FKF verpennt. Aber glücklicherweise gibt es ja auch noch Onride und die wenig später angekündigte Frankreich-Tour war für mich mindestens ebenbürtig. Leider fanden sich hierfür jedoch nicht genügend Teilnehmer, sodass diese schlussendlich gar nicht erst zustande kam. Als Ersatz wurde bekanntlich Orlando aufgelegt, was aufgrund des benötigten Fluges eigentlich mein Budget sprengte - aber natürlich trotzdem gebucht wurde. Und so ganz glücklich war ich aufgrund einiger noch im Bau befindlicher Knaller-Bahnen ehrlicherweise auch nicht. Tja, und dann kam Corona...

Dank der zweifachen Verschiebung war das Budget kein Problem mehr und bis auf Tron (sowie den Surf-Coaster, den ich aber eh nicht auf der Rechnung hatte) waren auch die Achterbahn-Baustellen in Orlando soweit erledigt. Entgegen meiner anfänglichen Skepsis war Orlando also ein voller Erfolg. Und auch die eigentlich verpasste Schwinnland-Tour kam wegen der Corona-Verschiebungen wieder auf den Markt, sodass ich mir auch dort einen Platz sichern konnte. Als ich am Wochenende vor Tourbeginn so ein unschönes Kratzen im Hals spürte, schwante mir jedoch schon nichts Gutes. Der von Dirk - völlig zurecht! - geforderte Corona-Test fiel dann auch tatsächlich positiv aus und ich konnte die Tour somit doch nicht antreten (was ich ohne dieses Drecks-Virus ironischerweise eben auch nicht gekonnt hätte). Zum Glück war auch in diesem Fall auf FunTours Verlass, denn die Reiserücktrittsversicherung wurde nochmal komplett neu abgeschlossen, um auch Corona abzudecken. Zwar war die versicherte Summe aufgrund der Dänemark-Verlängerung eigentlich zu gering, aber ich bekam am Ende trotzdem den vollen Reisepreis erstattet. Danke dafür an Dirk und an die Versicherung, ist ja nicht selbstverständlich. Und wie es der Zufall so wollte, hatte FunTours dann auch gleich noch eine passende Verwendung für das zurückbekommene Geld parat: Eine einwöchige Tour nach Dubai und Abu Dhabi! Zum Zeitpunkt der Freischaltung saß ich noch mit einer Bläsergruppe aus den Musikvereinen unserer Verbandsgemeinde auf der Bühne, denn der neue Verbandsbürgermeister wurde ins Amt eingeführt und der alte verabschiedet. Als der Fotograf uns dann auch noch ablichten wollte, war ich mir nahezu sicher, nur noch einen Platz auf der Warteliste bekommen zu können. Tatsächlich konnte ich mich aber sogar über einen regulären Platz und somit auf die Teilnahme an der Dubai-Tour freuen.

Anders als gewohnt gab es die Tour jedoch nur im Gesamtpaket inklusive Flug ab Frankfurt. Ansonsten wäre ich wohl mit kleiner Verlängerung ab Luxemburg geflogen. So im Nachhinein betrachtet wären die sechseinhalb Stunden in einer 737 - auf dem Rückflug wegen Gegenwind noch mit Tankstopp in Bukarest - aber doch ziemlich grenzwertig gewesen. Stattdessen machte ich mich also mit reichlich Vorfreude im Gepäck am 25. Februar 2023 auf den Weg zum Bahnhof. Von Wittlich aus ging es nach Koblenz, wo Maliboy bereits auf mich wartete, und dann gemeinsam im ICE zum Flughafen Frankfurt - wo wir ganz ohne Verspätung und somit viel zu früh eintrafen. Aber die Stunde später hätten wir halt nochmal umsteigen müssen. Smilie Vom Flughafenbahnhof brachte uns der Shuttle-Bus ins Terminal 2, denn die Sky-Line war aufgrund von Bauarbeiten für die Erweiterung zum Terminal 3 gesperrt (auch wenn hin und wieder einige leere Züge beobachtet werden konnten). Nach und nach trafen weitere Tour-Teilnehmer ein, gegen 17 Uhr öffnete auch die Gepäck-Abgabe von Emirates und die ersten stürmten sogleich hin. Ich wartete noch auf Dirk mit den Tourshirts, verstaute dieses mit meiner Jacke im Koffer und gab dann erst mein Gepäck auf - quasi ohne Wartezeit. Danach gingen wir in einer kleinen Gruppe nach oben, um noch etwas zu essen. Auf eine Empfehlung für Vito - den Italiener gegenüber von McDonalds - verzichte ich an dieser Stelle mal... Danach begaben wir uns auf den Weg zur Pass- und Sicherheitskontrolle. Mit gewisser Wartezeit, aber lange nicht so schlimm wie im September nach Orlando. Allerdings gibt es im T2 hinter der Kontrolle im Grunde nur noch den Wartebereich fürs Gate, einen Duty-Free-Kiosk und Toiletten. Hoffentlich kann man diese Fehlplanung im Zuge der angedachten Grundsanierung nach der Eröffnung von Terminal 3 irgendwie beheben.

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Das Boarding startete mit etwas Verspätung, kurz nach 21 Uhr waren wir dann endlich drin.

Emirates wurde 1985 vom Emirat Dubai gegründet, nachdem sich Abu Dhabi an der in Bahrain beheimateten Gulf Air beteiligt hatte, welche sich in der Folge mehr und mehr aus Dubai zurückgezogen hatte. Mit 10 Millionen Dollar von den Herrschern ausgestattet sollte die innerhalb von fünf Monaten aus dem Boden gestampfte Airline "gut aussehen, gut sein und (ohne weitere Zuschüsse oder staatliche Sonderbehandlungen) Geld verdienen". Der Flugbetrieb startete mit nur zwei geleasten Maschinen, ergänzt durch zwei weitere von den Luftstreitkräften. Schon 1987 stieß der erste eigene Flieger zur Flotte. Anfang der 90er-Jahre gehörte Emirates zu den am schnellsten wachsenden Airlines der Welt und Dubai entwickelte sich zu einem der wichtigsten Luftfahrt-Drehkreuze. Und mit dem Airbus A380 kam schließlich auch das perfekte Flugzeug für das Geschäftsmodell von Emirates auf den Markt. Keine andere Airline hat so viele Maschinen dieses Typs bestellt. Ohne Emirates wäre der Doppeldecker ein noch größerer Flopp für Airbus geworden. Von ihren rund 95 aktuell fliegenden Airbus A380 - das sind zum Vergleich fast doppelt so viele wie bei allen anderen Airlines zusammen noch im Dienst sind! - hatte Emirates an diesem Tag die A6-EEB geschickt, welche mit der Seriennummer 109 ihren Erstflug im Mai 2012 hatte. Schade, ich hatte auf eine der zahlreichen Sonderlackierungen gehofft, die in den Wochen zuvor auch auf dieser Rotation immer mal wieder zum Einsatz gekommen waren. Viel gesehen hätte man davon hier in Frankfurt allerdings eh nicht.

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Platziert wurde ich wie bei all meinen A380-Flügen im Bereich der riesigen Tragflächen. Mit Platz 75A glücklicherweise knapp dahinter.

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Rund 20 Minuten nach planmäßigem Start rollten wir endlich quer über den Flughafen zur Startbahn 18.

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Um 21:45 Uhr beschleunigten wir in die Dunkelheit des Waldes und hoben ab.

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Dank einer leichten Linkskurve konnten wir noch einen kurzen Blick über Mörfelden-Walldorf hinweg auf den Flughafen erhaschen.

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Kurz darauf verwandelte sich das Fenster in ein schwarzes Loch. Den Flügel konnte man noch grob erahnen, mehr war absolut nicht zu sehen. Smilie

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Das galt leider für den gesamten Flug. Nicht ein einziger Lichtschimmer war von den Osteuropäischen Staaten zu entdecken.

Dafür wackelte es zwischenzeitlich mal etwas und der gerade begonnene Service wurde kurzzeitig unterbrochen. Wenig später ging es aber schon wieder weiter und nachdem die Spezialmenüs verteilt waren, bekam auch der Rest endlich die Wahl zwischen Chicken und Beef. Ich wählte ersteres und bekam dazu einen Salat, ein Brötchen samt einem Stück Käse (ja, ein Stück, keine Scheibe) und für den Geschmack eine sehr leckere Schoko-Mousse, Kräcker, einen Keks und ein Stück Schokolade. Keine Offenbarung, aber absolut in Ordnung.

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Wo man draußen schon nichts sah, schaltete man den Sternenhimmel einfach Innen an. Hatte ich so bisher noch nie gesehen, fand ich aber sehr stimmungsvoll. Smilie

Filmemäßig hat Emirates eine ordentliche Auswahl zu bieten, wobei sich das beim Wunsch nach einer deutschen Tonspur doch ziemlich relativiert. Beim zweiten Teil der Minions war diese noch vorhanden, bei Fall musste ich mich mit Englisch begnügen. Zum Glück ist der Bildschirm bei Emirates vergleichsweise groß, wenn auch für diesen Film noch immer deutlich zu klein. Reichte bei mir trotzdem hier und da für ein leichtes Unwohlsein - trotz offensichtlichem CGI-Einsatz und der Tatsache, dass ich in der Realität gerade mehr als 20 Mal so hoch unterwegs war, wie die beiden Protagonistinnen. Smilie

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Was in der pechschwarzen Nacht auch beim Überflug des Nahen Ostens aber nicht zu sehen war.

Das Frühstück haben dann wohl einige verpennt. Es bestand aber auch nur aus einer Mini-Tüte Popcorn. Übrigens hatte sich niemand zwischen naehlen am Gang und mir am Fenster getraut, der Mittelsitz war den ganzen Flug über frei. So hatte ich dort die Karte geladen und musste nicht immer meine Filme unterbrechen, um zu schauen, wo wir gerade unterwegs waren. Für einen dritten Film war mir die verbliebene Flugzeit dann zu knapp (wobei es letztlich doch noch knapp zwei Stunden gewesen wären) und die Augen wurden langsam auch etwas schwer. Also legte ich mich unter Mitnutzung des freien Sitzes etwas quer, gönnte den Augen ein wenig Ruhe und ließ nur etwas Musik über die Kopfhörer laufen. Wobei ich hier kurz kritisieren muss, dass die Emirates-Kopfhörer nicht besonders gut sind. Der Tragekomfort war zwar ok, die Audioqualität aber eher bescheiden, nicht zuletzt aufgrund eines Wackelkontakts, weshalb ich auf dem rechten Ohr immer wieder Aussetzer hatte. Und ansonsten schepperte es je nach Tonhöhe auch gerne mal. Kabinendurchsagen hörte man stets doppelt, nämlich über die Lautsprecher und eben zusätzlich über die Kopfhörer. Das hatte ich bei Lufthansa tatsächlich nicht ganz so nervig in Erinnerung.

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Gerade rechtzeitig zum begonnenen Landeanflug ging dann endlich die Sonne auf. Auf dem Persischen Golf war ähnlich viel Verkehr wie im Himmel darüber.

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Kurz vor Dubai drehten wir einfach wieder um. Ich hatte zum Wechsel der Ansicht auf der Karte "zurück" gedrückt. Smilie

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Nein, tatsächlich handelt es sich hier noch gar nicht um Dubai, das ist Schardscha. Die beiden Städte grenzen etwas vor dem Flügel direkt aneinander.

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Das ist nun aber wirklich Dubai. Für eine Landung auf dem mittig zu sehenden Flughafen waren wir aber noch deutlich zu hoch.

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Dieses Häufchen Sand hätte wohl mal Teil der mit Abstand größten der geplanten drei Palmeninseln werden sollen. Aber das Projekt wurde im Zuge der Finanzkrise 2008 gestoppt.

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Inzwischen soll der bisher aufgeschüttete Teil des Stamms als Dubai Islands bebaut werden, die Riesenpalme ist damit Geschichte.

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Hier unser Landeanflug mit Helix zum Einsortieren und Zick-Zack-Queue, welche diverse Maschinen wie an der Perlenkette aufgereiht durchflogen.

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Mit dem übrigen Verkehr des bis 2018 drittgrößten Airports der Welt nach Passagierzahlen sieht das dann so aus.

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Irgendwie erwartet man bei Dubai etwas höhere Bauwerke. Die gab es wohl auf der anderen Seite zu sehen.

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Um 6:30 Uhr setzten wir schließlich auf Landebahn 12L auf.

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Hier nochmals die gesamte Flugroute im Überblick.

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Nach recht kurzem Rollweg bogen zu Gate A3 ab. Der speziell auf A380 ausgelegte Concourse A wurde 2013 als Erweiterung des Terminals 3 eröffnet.

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Hier konnten wir beim Aussteigen dann auch endlich mal einen Blick auf unseren Flieger werfen.

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Immer wieder eine Freude, mit dem Dickschiff unterwegs zu sein.

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In der Mitte des 654 Meter langen Satelliten ging es begleitet von einem Wasserfall unter die Erde.

Dort befindet sich die Station des People Movers, der uns zum Concourse B brachte, welcher 2008 in Verbindung mit dem neuen Terminal 3 eröffnet worden war. Aus der dortigen Station mussten wir noch ein Stück weiter nach unten, denn der Hauptteil des Terminal 3 - mit über 1,7 Millionen Quadratmetern inklusive der drei Concourses A, B und C das größte Flughafenterminal und zweitgrößte Gebäude der Welt nach Nutzfläche - befindet sich größtenteils unter dem Vorfeld zwischen der Zufahrtsstraße und Concourse B. Dort trafen wir auch unmittelbar auf die Einreisekontrolle - oder besser gesagt auf die Warteschlange davor. Dirk hatte uns angewiesen nach rechts zu den Smart Gates zu gehen, wo wir eigentlich - wie bei der Ausreise in Deutschland - per Scan des Reisepasses und automatischer Gesichtserkennung einreisen können sollten. Funktionierte nur leider nicht, einer nach dem anderen wurde abgewiesen und musste sich nebendran an einer der beiden manuellen Schalter anstellen. Das zog sich natürlich ziemlich. Als ich endlich an der Reihe war, nahm der Beamte meinen Pass entgegen und fing an zu reden. Auf arabisch. Wovon ich natürlich kein Wort verstand. Er schien aber auch keinerlei Antworten zu erwarten. Ich weiß bis heute nicht, ober überhaupt mit mir sprach, oder er Selbstgespräche führte. Aus seinen Gesten konnte ich nur deuten, dass ich in die Kamera blicken - und mutmaßlich dabei die Brille absetzen - sollte. Dann gab er mir meinen Pass zurück - ohne Stempel Smilie - und ich konnte weitergehen. Das war die seltsamste Einreise in einem fremden Land, die ich bisher erlebt habe. In der großen Halle dahinter drehten unsere Koffer bereits fleißig ihre Runden auf dem Gepäckband. Und nachdem endlich alle komplett waren, ging es gemeinsam hoch auf Straßenniveau, aus dem Terminal raus und unter der Metro-Station hindurch zum Busparkplatz, wo wir bereits erwartet wurden.

Der erste Tag hatte bei Dirk für einiges Kopfzerbrechen gesorgt, denn statt ins Hotel sollte es direkt zum ersten Tagesziel gehen. Dort hätte ein großer Reisebus allerdings Probleme bereitet, weshalb wir von zwei etwas kleineren Bussen abgeholt wurden. Entsprechend des gebuchten Programms teilten wir uns auf, wobei ein paar Koffer aus Bus zwei noch in Bus eins untergebracht werden mussten. Und schließlich ging es mehr als anderthalb Stunden nach der Landung endlich los gen Norden...



Fazit: Der Flug mit Emirates war wirklich sehr entspannt. Nicht nur aufgrund des freien Mittelplatzes. Die Beinfreiheit war ausreichend, der Bildschirm schön groß und die Filmauswahl vielfältig. Auch das Essen war gut. Lediglich die Kopfhörer mit dem Wackelkontakt störten mich etwas. Insgesamt aber klar besser als der Lufthansa-Flug nach Orlando. Schade war nur, dass es während des Fluges wirklich überhaupt nichts zu sehen gab. Im Gegensatz zum eher kühlen Terminal 2 in Frankfurt wirkte der Flughafen Dubai trotz seiner enormen Größe sehr einladend - am Einreiseprozedere könnte man allerdings nochmal arbeiten. 



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