29.04.11: Phantasialand

 

Nach fast einem halben Jahr Abwesenheit meldete sich tatschmeedown kurz vor Ostern mal wieder bei mir. Da er sich dieses Jahr keine Jahreskarte für das Phantasialand gekauft hat, wollte er noch schnell die Aktion „1 x zahlen, 2 x Spaß“ nutzen. Da er das nicht alleine machen wollte, fragte er, ob ich nicht Zeit hätte. Und da ich grade nichts zu tun hatte, war ich natürlich sofort dabei.

Schnell war der 29. April als Termin festgelegt, und so machte ich mich an jenem Morgen um kurz vor sieben auf den Weg Richtung Brühl und war – genau wie beim Usertreffen im letzten Jahr – wieder eine halbe Stunde zu früh am vereinbarten Treffpunkt (wieso steht man nie im Stau, wenn man einen mit einplant?blush). Kurz vor neun meldete sich dann tatsch, der aufgrund von ziemlichen Überfüllungen nicht in die nächsten Shuttlebusse passen würde. Damit wir nicht zu viel Zeit verlieren würden, fuhr ich also schnell zum Bahnhof und holte ihn ab. Bei der Rückkehr zeigte sich allerdings ein grauenhaftes Bild (dass die Leute bis auf die Plattform anstehen, habe er noch nie erlebt, versicherte mir tatsch). Da hier nur zwei Kassen geöffnet waren, und wir nach 20 Minuten keinen Schritt vorankamen, gingen wir durch die Unterführung zum Eingang Mystery, wo es doch etwas zügiger ging.

Mittlerweile dürfte es schon 11:05 Uhr gewesen sein, und so beschlossen wir, unseren Tag mit einer Fahrt Mystery Castle einzuleiten. Dieser Plan wurde angesichts der Warteschlange (bereits von uns erwartet), die schon jetzt bis über die komplette Brücke reichte schnell wieder verworfen. Stattdessen gingen wir weiter zur Geister Rikscha. Und selbst hier konnte man nicht wie gewohnt durchgehen und einsteigen, sondern musste tatsächlich ein paar Minuten anstehen!

Nach diesem doch eher gemütlichen Einstieg ging es dann weiter zur ersten Neuheit dieses Jahres, den beiden Familienfreifalltürmen Tikal. Der Bereich ist sehr offen gestaltet und wirkt gleich viel freundlicher. Und auch Tikal kann von vorne bis hinten überzeugen. Die Wartezeiten waren recht gering, und die Fahrt selbst ist einfach spitze, sodass wir gleich noch eine zweite Fahrt dranhängten. Die kleinen Türmchen machen dem großen Bruder mächtig Konkurrenz. Wir kamen jedenfalls zu dem Schluss, dass wir lieber den ganzen Tag Tikal fahren würden, als stundenlang für Mystery Castle anzustehen. Übrigens: Der rechte Turm war unserer Meinung nach noch ein Stückchen intensiver als der linke.

Auf dem weiteren Weg ließen wir die Mamba links liegen, denn auch hier standen die Leute schon fast bis zur Holzbrücke nach Alt-Berlin (übrigens standen um diese Zeit die erweiterten Absperrungen noch nicht!). So überfüllt war es auch bei Talocan und den beiden Wildwasserbahnen. Hatten wir im Vorfeld noch gewitzelt, dass wir uns, wenn uns langweilig werden sollte, die Kindershow 3 Freunde im Tulatempel anschauen könnten, taten wir dies nun tatsächlich, wenn auch aus anderen Gründen. Für kleinere Kinder sicherlich ganz interessant, für uns eher etwas lächerlich, zumal der Schwanz des Tigerkostüms kurz davor war abzufallen. Einzelheiten zur Show können auf Nachfrage beantwortet werden.

Das geplante Schließfach konnten wir uns ebenfalls aus dem Kopf schlagen, denn auch hier war alles überfüllt. Trotzdem gingen wir zum Kaiserplatz, der langsam Gestalt annimmt. An der neuen Rückwand konnte man sehen, dass an einer Stelle bereits mehrere Farbkombinationen ausprobiert worden waren. Die Schlange am Wellenflug schreckte uns von einer Testfahrt ab, und so testeten wir das Eis im neuen Eis-Café Annie Himmelreich. Nach dem, was ich so im Internet bisher gelesen hatte, war ich bei dem Preis von 4€ für zwei Kugeln doch ein wenig enttäuscht. Das Popcorneis schmeckte beim ersten Schleck ein klein wenig nach Popcorn, danach ging der Geschmack eher in Richtung Vanille, wenn überhaupt. Und auch das Schoko VIC konnte mich nicht überzeugen. Besser als italienisches Eis – so wie ich es irgendwo gelesen hatte – ist dieses Eis auf keinen Fall.
Tatsch hingegen hat das Himbeereis gut geschmeckt, beim Popcorneis teilt er allerdings meine Meinung.

Nach der kleinen Eispause ging es weiter Richtung Wuze Town, wo wir noch den lustigen Papagei mitnahmen, weil wir direkt einsteigen konnten. Interessant war, dass die Bügel nicht kontrolliert wurden, und wir so mit offenem Bügel fahren konnten, wodurch die Fahrt aber nicht wirklich mehr Spaß machte. Außerdem wurden die Türen bereits geöffnet, als sich die Gondel noch in langsamer Fahrt in die endgültige Ruheposition bewegte. Da die Attraktion für kleine Kinder gedacht ist, finde ich das doch ein wenig fahrlässig.

In Wuze Town selbst staunten wir nicht schlecht, als wir sahen, dass die Warteschlange der Winjas bereits bis in die Halle reichte. Auf die Wartezeitenbildschirme sollte man sich dabei also nicht verlassen, diese zeigten nämlich hier „nur“ 50 Minuten an. Da wir wussten, dass diese Angabe niemals stimmen konnten, gingen wir weiter zum Temple, doch auch hier standen die Leute schon gut bis zur Hollywood Tour.

Und auch bei der Hollywood Tour selbst stießen wir wie gewohnt an vollen Tagen auf das Ende der Warteschlange im Freien. Trotzdem stellten wir uns an, da es ja doch recht flott ging. Auf halbem Weg Richtung Wakobato kletterten wir anschließend auf eine Bank, woraufhin wir sofort wieder umdrehten, denn auch dort waren uns zu viele Menschen. Stattdessen ruhten wir uns in den Sitzsäcken bei Octowuzy ein wenig aus und besprachen das weitere Vorgehen. Etwas später betraten wir dann erneut den Kaiserplatz und stellten fest, dass die Warteschlange des Wellenfluges kleiner geworden war.

Da es doch deutlich wärmer war, als ich erwartet hatte, brachte der Wellenflug mit seinen Fontänen eine erfrischende Abkühlung. Für den Kaiserplatz eine perfekte Ergänzung.
Die unmenschlichen Wartezeiten brachten uns schließlich dazu, unsere Vorurteile über Bord zu werfen und uns einen „F**k-Pass“ zu kaufen.

Diesen lösten wir sogleich für eine Fahrt mit der afrikanischen Ringelnatter in der letzten Reihe ein. Unsere erste Achterbahnfahrt an diesem Tag fand damit erst am Nachmittag statt! Anschließend fanden wir ein freies Schließfach beim Silverado Theater, in dem wir mit Mühe, Not und ca. 20 Minuten Zeit unsere Sachen verstauten (Die Streitereien mit irgendwelchen Leuten die uns unfreundlich anmachten, sie würden doch bitte an ihr Schließfach wollen, nicht mitgerechnet!). Dann ging es zu River Quest, wo wir unseren Quick Pass zum zweiten und letzten Mal einlösen wollten.

Der Ride-OP sagte, wir sollten das nächste Boot nehmen, was wir taten. Als der gute Mann nochmal zu uns kam, um zu sagen, dass er eigentlich das übernächste Boot gemeint hatte, gab tatsch ihm nochmal den Pass, da er vergessen hatte, ihn zu entwerten. Und weil wir ihn nicht einfach behalten hatten, beließ er es dabei und entwertete den Pass nicht. Dies war der einzig „positive Eindruck“ der Mitarbeiter an diesem Tag, alle anderen wirkten genervt und waren unfreundlich.

Wieder in der Queue von Tikal angekommen, begann es leicht zu tröpfeln. Während die ersten schon ihre Regenschirme auspackten, hofften wir auf einen richtigen Schauer, der den Park – oder zumindest die Warteschlangen – etwas leeren würde. Noch bevor wir unseren Disco-Dance zu Ende geführt hatten (zumindest tatsch,) hörte es schon wieder auf. Einen Schauer später gingen wir zum Ticketstand für die „1x zahlen 2x Spaß“- Aktion, aber auch dort gingen wir aufgrund von langer Wartezeit weiter, und tatsch stellte sich lieber für eine Pizza bei Joe's an. Ein „paar Tropfen“ Tabasco sorgten allerdings für das nächste Ärgernis. Denn statt feinen Tropfen wie gewohnt aus Tabascoflaschen, war die Öffnung beschädigt, und so kam fast der gesamte Restinhalt aus der Flasche und machte einen Großteil der Pizza ungenießbar. Tatschs Umtauschwunsch wurde aber ziemlich unfreundlich abgelehnt.

Wieder begann es zu Regnen, diesmal etwas kräftiger, und so gingen wir weiter, in der Hoffnung auf leerer werdende Warteschlangen. Doch wir wurden wieder enttäuscht, da es schon wieder nach kurzer Zeit aufhörte. Da wir sowieso auf dem Weg waren, gingen wir weiter zurück nach Wuze Town, wo die Wartezeit der Winjas mit angeblich 45 Minuten (die Leute standen aber noch immer bis weit nach draußen) weiterhin zu lang war. Also nahmen wir den Tittle Tattle Tree mit und gingen nochmal zum Temple, bei dem es auch nicht viel besser aussah. Also noch schnell die fröhliche Bienchenjagd abgehakt und wieder zurück zu River Quest, um den Quick Pass endgültig einzulösen. Mittlerweile war es 17:45 Uhr, der Park verlängerte die Öffnungszeit jedoch bis 20:00 Uhr. Da der Temple um 18:15 Uhr schließen sollte, gingen wir schnell wieder zurück und betraten die Halle. Wir blieben vor der eigentlichen Station stehen, allerdings nicht, weil die Warteschlange bis dort reichte, sondern weil die Luft dort oben extrem schlecht war. So staubig und stickig hat die Luft noch nie dort gerochen! Erst als von unten die nächsten Besucher kamen, gingen wir weiter und konnten schon in den zweiten Zug, der kam einsteigen. Komischerweise blieben wir auf dem ersten Lifthill stehen, und da so etwas beim Temple nicht oft vorkommt, feierte tatsch scherzweise:
Eeee-vaa-kuierung!
Daraus wurde aber nichts, denn es ging schon bald weiter, als der nächste Block frei war. Auf dem zweiten Lifthill mussten wir ebenfalls kurz warten. Den dritten überfuhren wir dagegen ohne Wartezeit, was mich zu dem Schluss führt, dass da irgendwo bei den Blöcken was nicht ganz aufgehen kann. Nun war es 18:00 Uhr und wir wollten gleich noch eine Runde drehen, doch das Tor war bereits zu!

Also über Wolke's Luftpost und den Taubenturm (der lustigerweise auch noch ca 30 Minuten nach seiner angekündigten Schließung (18:00 Uhr) offen war) zurück zu den Winjas, wo die Warteschlange ebenfalls schon ziemlich geschrumpft war. Nach einer Fahrt mit Force begaben wir uns auch noch zur letzten Achterbahn an diesem Tag – Colorado Adventure, die wir bislang gemieden hatten, da die Warteschlange bis zu den Schließfächern reichte. Eine Fahrt konnten wir uns aber nicht nehmen lassen, auch wenn wir noch immer bis zum Ende der normalen Queue standen. Aber es ging ja recht zügig.

Nach der Fahrt eilten wir schleunigst zum Schließfach, nahmen unsere Sachen und begaben uns zum Ausgang. Dort holten wir noch unsere Gratistickets ab und rannten zum Auto, denn tatsch musste schnellstmöglich zum Bahnhof um seinen Zug zu bekommen.

Übrigens: tatsch hat seit Monaten Probleme mit seinem Steißbein, sodass er immer gut aufpassen musste, wie er sich setzt, und womit er fährt. Und ausgerechnet ihm passierte es dreimal, dass der Bügel während der Fahrt noch eine Stufe einrastete, was für ihn wohl nicht gerade angenehm war.


Fazit: Insgesamt war der Tag sehr stressig und eine harte Probe für unsere Phantasie. Wir sind sehr häufig kreuz und quer durch den Park gewandert, sodass wir keine Garantie für die Richtigkeit der Chronologie dieses Berichtes abgeben können, aber es war trotz allem ein schöner Tag. Außerdem war es auch mal interessant, die ganzen Kinderattraktionen zu fahren, zu denen man sonst ja eher nicht kommt.

Grüße
Runner und tatsch

 

Zurück zur Übersicht der Berichte vor 2013