16.10.10: Tripsdrill

 

Es war Samstag, der 16. Oktober 2010. Bereits kurz nach fünf hieß es aufstehen und fertigmachen für den Tag, auf den sich einige schon seit Wochen freuten. Viertel nach sechs ging es dann los in Richtung Tripsdrill. Nach etwas mehr als drei Stunden Fahrt bogen meine Familie und ich dann endlich auf den relativ leeren Parkplatz ein, wo bereits die ersten bekannten Gesichter warteten. Kurz darauf traf ein weiteres Auto mit RCT-3.org-Usern ein. Nach kurzer Begrüßung machtern wir uns dann auf in Richtung Eingang, wo wir uns wenigstens ein bisschen unterstellen konnten, während wir noch auf die letzten Teilnehmer warteten. Als wir dann vollzählig waren, wurden die Karten gekauft und wir gingen in den Park.

Der Regen bewegte uns dazu, erstmal die Altweibermühle zu besuchen, wo wir nacheinander rutschten. Dabei mussten wir immer genug Abstand lassen, da [Name vergessen] von jedem User ein Bild machen wollte. Im Anschluss ging es dann zur ersten Achterbahn des Tages, der G'sengten Sau. Schon auf dem Weg dorthin waren die Erstbesucher vom detailreichen Theming, das sich durch den ganzen Park zieht, beeindruckt. Es wirkt einfach alles sehr stimmig und liebevoll. Die Attraktionen fügen sich teilweise sogar so gut ein, dass man sie fast übersieht. Den Gerstlauer Bobsled Coaster sieht man dafür aber sehr gut. Auch der Anstellbereich, den wir komplett durchliefen, ist sehr schön ausgestaltet. Endlich in der Station angekommen, konnten wir fast direkt einsteigen. Die Fahrt selbst ist schön sanft, trotz der angeblich 3g Querbeschleunigung. Die Bunny-Hops am Ende der Strecke machen am meisten Spaß, da man hier (wenn der Wagen schnell genug ist) schön viel Airtime hat und bei nicht zu fest geschlossenem Bügel auch ein wenig abhebt.

Danach ging es zur neuesten Attraktion des Parks, der Holzachterbahn Mammut. Auch hier hieß es wieder laufen, denn auch dieser Anstellbereich kann nicht verkürzt werden. Aber unterwegs gibt es viel zu sehen, denn zunächst geht es unter der Holzkonstruktion hindurch, ehe man an zahlreichen Objekten zum Thema Sägewerk vorbeigeht. In der Station angekommen, verteilten wir uns auf die freien Plätze und warteten auf den Start. Dieser ist eindeutig der beste im ganzen Park. Denn der Zug bewegt sich von einem hämmernden Soundtrack begleitet langsam um die erste Kurve, hinein in den kurzen Effektbereich. Auch dort gibt es wieder viele Details zu bestaunen, ehe man den Lifthill hinaufgezogen wird. Die Fahrt selbst macht wirklich Spaß, bietet aber nicht so viel Speed und Airtime wie Troy. Trotzdem eine durchaus gelungene Bahn mit einem abwechslungsreichen Layout. Insbesondere die letzte Kurvenkombination im Tunnel macht richtig Spaß. Nur die Bremse hatte ich mir etwas sanfter vorgestellt. Kleiner Minuspunkt: Für einen Woodie ist Mammut einfach zu sanft. Das Woodie-Feeling wird dadurch leider ein wenig gestört. Gegen Abend ruckelte sie meiner Meinung nach aber ein bischen mehr.

Über die Wackelbrücke, die in der Gruppe übrigens irre viel Spaß machtecheeky, ging es weiter zum Rasenden Tausendfüßler, einem Tivoli-Coaster. Hier durfte immer nur eine Person in einen Wagen, was dazu führte, dass man bei falscher Sitzposition ständig hin und her rutschte. Und auf den letzten Hügeln blieb der Zug fast stehen. Dafür gibt es aber immer zwei Runden. Mittlerweile war es schon kurz vor zwölf, sodass wir uns langsam in Richtung Gasthof bewegten. Wir fanden aber noch Zeit, erneut die Altweibermühle hinunter zu rutschen, bevor wir dann am Eingang des Gasthofes auf den Beginn der Führung warteten.

Schon nach wenigen Minuten holte uns ein Parkmitarbeiter ab und erzählte uns auf dem großen Platz vor der Altweibermühle, die der Ursprung des Parks ist, ein paar Dinge zur Geschichte Tripsdrills. Wir gingen weiter zum Donnerbalken, wo wir über die Legende, die hinter dieser Attraktion steckt, aufgeklärt wurden, ehe wir in den Technikraum darunter geführt wurden. Dort wurde uns die Funktionsweise des Turms genauestens erläutert. Sämtliche sicherheitsrelevanten Bauteile wurden gezeigt, auch ein unverkleideter Bügelmechanismus war zu sehen. Bilder durften dort leider nicht gemacht werden, wegen der Patentrechte oder so. Als dann alle Fragen zum Donnerbalken beantwortet waren, ging es wieder nach oben und wer Lust hatte, konnte ihn auch gleich noch fahren (natürlich ohne sich vorher ansellen zu müssenwink). Auch diese Attraktion ist sehr schön gestaltet. Leider ist die Fahrt und insbesondere das Kippen etwas ruckelig, was das Gesamtbild aber nur ein wenig beeinträchtigt.

Auf dem Weg zur nächsten Attraktion hörte ich plötzlich jemanden "Runner" rufen. Und als ich mich umblickte, sah ich, dass wir gerade am Eingang vorbeigelaufen waren, an dem Kamilek gerade eingetroffen war (es war gegen 12:30 Uhr). Ich wartete also, bis Kamilek seine hinterlegten Karten bekommen hatte, und begrüßte ihn dann in unserer Runde. Mit der endlich vollständigen Gruppe ging es dann zurück zum Mammut, wo wir uns zunächst in der Werkstatt umschauten. Herr [wie hieß er nochmal?] erklärte uns in aller Ausführlichkeit den Zug (da die Bahn im Ein-Zug-Betrieb fuhr, war der zweite in der Werkstatt). Natürlich kannten die meisten von uns die wesentlichen Teile eines solchen Zuges, aber trotzdem war es natürlich interessant, diese mal genauestens zu betrachten. Und Fragen gab es auch noch genug. Als wir dann hörten, dass der Sound im Effektbereich ansprang, rannten alle zur Tür, die in selbigen führt, um das Spektakel in aller Ruhe mit anzusehen (die Leute im Zug waren natürlich etwas überrascht). Die dadurch unterbrochene Zugbesichtigung wurde fortgesetzt und ging in eine allgemeine Erklärung zur Weiche und den Abläufen in der Werkstatt über. Dann ging es erneut in den Effektbereich (es war nicht genug Platz für alle, daher mussten wir zweimal rein), als der nächste Zug kam. Vorbei an der Werkstatt ging es wieder in Richtung Station, die wir uns dann von unten angesehen haben. Hier wurden noch die Feststellbremse, die Reibräder und die Stationstüren erklärt und zahlreiche Fragen beantwortet. Und schließlich ging es durch den Ausgang hinauf zu einer erneuten Fahrt (eine Fahrt mussten wir abwarten, dann durften wir wieder vordrängelnlaugh).

Nach diesem Teil der Führung ging es zur letzten Station, der Badewannen-Fahrt zum Jungbrunnen. Dort wurden zunächst die Boote erklärt (es waren ziemlich viele Boote, die da auf dem Hof rumstanden). Dann wurde noch die angrenzende Drehscheibe besichtigt und dann ging es in die Station, wo wir zu guter letzt noch den Kontrollraum unsicher machten. Der Mitarbeiter dort beantwortete noch ein paar Fragen zur Bahn und zeigte uns die Steuerung und die verschiedenen Kontroll-Bildschirme. Von der Technik selbst konnte man hier zwar am wenigsten sehen, aber insgesamt war die Führung sehr interessant und lehrreich. Da könnten sich andere Parks ruhig mal ne Scheibe von abschneiden. Zum Abschluss fuhren wir dann auch noch eine Runde mit dieser Bahn (hier durften wir aber nicht vordrängeln, es stand nämlich niemand an, der uns hätte vorlassen könnencheeky). Auch die Wildwasserbahn ist schön gestaltet und bietet mit drei Schussfahrten (eine davon rückwärts) genug Strecke. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man in der Mitte eigentlich nur von der letzten und höchsten Schussfahrt etwas abbekommt, dafür aber richtig.

Da wir jetzt sowieso alle nass waren, manche mehr, andere weniger, bot sich das Waschzuber-Rafting natürlich an. Und so ging es durch die, wie sollte es anders sein, passend gestaltete Queue zur fast leeren Station. Verteilt auf zwei Boote (einmal 8 und einmal 3 Personen) fuhren wir eine Runde und stellten fest, dass die meisten hier eher wenig Wasser abbekommen haben. Da es mittlerweile schon fast zwei Uhr war, ging es zurück zum Gasthof, um uns ein wenig zu wärmen und eine Kleinigkeit zu essen. Qualität und Preise sind übrigens gut.

Gestärkt ging es dann endlich ohne Regen ins Mühlbachtal, wo wir feststellen mussten, dass wir die Kinder-Wildwasserbahn trotz höflicher Nachfrage nicht fahren durften (wir hätten höchstens als Begleitung eines Kindes unter fünf Jahren fahren dürfen, wovon wir aber keines finden konnten). Als die Gruppe nach diesem Rückschlag weitergehen wollte, pfeifte uns Coasterdesigner nochmal zurück. Warum? Er hatte noch die Tasche von Marcel, der zwischenzeitlich auf Toilette war. Dazu ein Zitat von Lone: "Ach ja, da war doch was."blush. Wieder vollzählig ging es weiter zum Seifenkistenrennen, bei dem man leider nur noch das Gaspedal selbst bedienen kann. Die Lenkung dagegen funktioniert nur noch vollautomatisch, da das System zu störanfällig war und immer wieder Leute abflogen, wenn sie selber lenken durften. Dadurch wird das Ganze für Erwachsene ziemlich uninteressant. Es folgte eine weitere Fahrt mit dem Donnerbalken, dann teilten wir uns auf. Ein Teil fuhr nochmal, der andere versuchte sich als Kapitän oder Wasserkanonen-Bediener. Die Spritztour macht extrem viel Spaß, da man im Gegensatz zu den klassischen Splash-Battles das Boot selbst steuern kann und so taktisch an die Sache rangehen kann. Außerdem muss man sich nicht totkurbeln, da die Kanonen per Fußknopf bedient werden und wirklich ziemlich weit spritzen. Mal abgesehen von dem Kanönchen, das ich bedienen durfte.blush Dieses spritzte nämlich gerademal knapp über den Rand des Bootes hinaus. Dadurch bekamen wir natürlich alles ab und konnten nicht zurückschießen.

Auf dem Weg Richtung Sau erledigten wir dann noch das Funhouse (natürlich mit viel Spaß), die Weinkübelfahrt (nicht soo spannend), die Gugelhupf-Gaudi-Tour (könnte auch spannender sein), nochmal den Tausendfüßler (weil keiner anstand, sogar zwei Runden ohne aussteigen) und auf dem Heiratsmarkt (heißt doch so, oder?) schauten wir uns auch noch um. Danach folgen eigentlich nur noch Dauerrunden auf der Sau und anschließend Mammut, wobei wir bei letzterer immer aussteigen mussten, auch wenn niemand anstand, was natürlich keiner wirklich verstand (der Mitarbeiter scheinbar auch nicht, der konnte nicht sagen, warumindecision). Dann gingen wir noch einmal zur Sau, um eine abschließende Runde zu drehen. Etwa zehn Minuten vor Parkschluss machten wir dann schnell noch das Gruppenfoto (was erst im zweiten Anlauf klappte), ehe wir nochmal schnell zum Tausendfüßler rannten. Obwohl wir fünf Minuten vor offizieller Schließung dort ankamen, meinte der Ride-OP, dass die aktuelle Fahrt die letzte sei. Das wollten wir uns aber nicht gefallen lassen, und bettelten so lange, bis er dann doch noch eine Fahrt machte. Dummerweise blieben viele sitzen, sodass wir mit drei Mann doch nicht mehr mitfahren konnten. Wir schauten aber ziemlich blöd, als der Zug vorbeifuhr und doch noch fünf Reihen frei waren. Die Besetzer dieser waren wohl kurz nachdem wir uns rumgedreht hatten doch noch ausgestiegen!angry Aber wir waren ja schon gefahren.

Wir gingen noch kurz unsere Weingläser abholen und dann löste sich die Gruppe auch schon allmählich auf, denn einige gingen auf Toilette, die anderen schon zum Parkplatz. Dort musste ich mich dann auch relativ zügig verabschieden, denn meine Familie wartete schon im Auto. Wir hatten also viel Spaß und somit einen sehr gelungenen Tag.

P.S.: Alle die nicht da waren, haben wirklich was verpasst.wink

 

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