14.09.2019: Herbst-Dippemess Frankfurt

 

Nach langer Abstinenz konnte ich in Luxemburg Anfang September endlich den ersten Count des Jahres holen. Und in der Woche drauf ging es sogar Schlag auf Schlag weiter. Aber fangen wir vorne an...

Seit meiner Vorstellung bei Onride.de stehe ich in regelmäßigem Kontakt mit rcmania und habe mich auch schon häufiger mit ihr getroffen. Vorwiegend natürlich in Freizeitparks, wir waren aber auch schon zu einem Auftritt von Jürgen B. Hausmann. Einen solchen Abend wollten wir gerne wiederholen, und so brachte ich mal Joachim Heist (alias Gernot Hassknecht aus der Heute Show) ins Spiel. Allerdings in seiner anderen erfolgreichen Rolle als Heinz Erhardt. Schnell war der Termin in Frankfurt als passend ausgemacht, ein freies Wochenende beim Personalplaner erbeten, die Karten gekauft und ein Hotel gebucht. So ganz stinkelingpief... - ich meine instinktiv! - schaute ich auch mal nach Kirmesterminen und fand heraus, dass dies zugleich das letzte Wochenende der Herbst-Dippemess sein würde. Ein Programmpunkt für den Tag war also schon gefunden.

Fährt der alte Lord fort, fährt er nur im Ford fort. Ich bin allerdings weder ein Lord, noch habe ich einen Ford. Also zog ich am Morgen des 14. Septembers die Tasche an, warf die Weste über die Schulter, und machte mich auf den Weg zum Bahnhof nach Wittlich. Da es die Tage zuvor öfters große Verspätungen wegen Bauarbeiten gegeben hatte, startete ich die erste Etappe etwas früher mit der RB statt dem RE. Natürlich war der Bummelzug dann trotz Baustelle pünktlich, den längeren Aufenthalt in Koblenz konnte ich immerhin zum Frühstücken nutzen.

 

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Ansonsten habe ich die Fahrt entlang von Mosel und Rhein weitestgehend verschlafen, trotz WLan im RE nach Frankfurt.

Im dortigen Hauptbahnhof wurde ich dann bereits von rcmania erwartet, auch wenn wir uns zunächst übersehen hatten. Bevor es zur Dippemess gehen sollte, begaben wir uns zum wenige hundert Meter vom Bahnhof entfernten Hotel. Das Zimmer sollte zwar erst ab 16 Uhr zur Verfügung stehen, wir konnten aber schonmal einchecken und unsere Taschen abgeben. Sodann fuhren wir mit der U-Bahn zum Festplatz am Ratsweg.

 

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Ich war lange nicht mehr dort gewesen. Die den Überblick störende Botanik hatte ich irgendwie kleiner in Erinnerung.

 

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Einen Coaster von Mack trafen wir zwar nicht an, dafür aber zwei VR-Simulatoren von Gack.laugh

 

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Da hätte man natürlich auch Achterbahnen mit fahren können. Die kann man aber nunmal (noch?) nicht counten...

 

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Gegenüber wartete der erste Autoscooter auf Besucher. Allerdings auf die etwas jüngeren, es handelte sich nämlich um den Mini-Scooter.

 

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Im Schatten der vom nahen Flughafen startenden Maschinen drehte auch der Flipper seine Runden.

 

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Beim Hip Hop Fly ein Stück weiter war man offenbar noch in der Mittagspause.

 

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Die längste Warteschlange auf dem Platz hatte sich bei der Geisterbahn Schloss Dracula gebildet. Ansonsten war nämlich quasi nix los.

 

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Das optische Highlight fand sich dagegen an der Kopfseite des Platzes in Form des Polyps.

 

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Mit den Palmen drumherum eine wahre Augenweide.yes

 

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Direkt daneben bot Omni als Laufgeschäft die eine oder andere optische Täuschung und dergleichen.

 

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Den Mittelgang beginnend zwischen Twister und zweitem Autoscooter - diesmal für die Großen - hoben wir uns für später auf.

 

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Natürlich durfte auch der obligatorische Break Dancer nicht fehlen.

 

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Weiter ging es am Spiegellabyrinth Venezia vorbei.

 

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Auch die Go-Kart Bahn konnte unser Interesse nicht wirklich wecken.

 

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Mehr Aufsehen erregte der recht hübsche Verkehrskindergarten, wobei wir freilich nicht zur Zielgruppe gehörten.

 

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Vorbei am dritten Autoscooter (wiederum für Große) steuerten wir auf einen nicht ganz originalgetreuen Eiffelturm zu.

 

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Der kleine Trödelmarkt war schnell überblickt, anschließend wurde der Mittelgang in Angriff genommen.

 

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Dieser begann am Jaguar Express.

 

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Und führte vorbei an Eclipse.

 

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Zum einzigen Count der Herbst-Dippe 2019: Büglers Gold Rusher. Allzu viel ist über den vermeintlichen Apfel leider nicht zu finden.

 

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Außer dass er 2017 Premiere feierte und für kleinere Diskussionen sorgte.

Bügler wollte nämlich wohl keinen Big Apple von der Stange. Nein, es sollte unbedingt ein Minenzug sein. Und weil sich der gewünschte Zug angeblich nicht mit dem Standardlayout kombinieren ließ, wurde eben auch die Strecke angepasst. Also ohne nachgemessen zu haben, scheint das Layout schlichtweg etwas hochskaliert und dann zusammengestaucht worden zu sein, um nicht mehr Fläche als ein üblicher Big Apple zu verbrauchen. Ich hab in der Tat schon in engeren Äpfeln gesessen. Und die Wellen auf der oberen Diagonale merkt man so wenigstens mal. Die Abfahrt kam mir auch ein wenig steiler vor als üblich, bringt halt aufgrund der Bremse nicht viel.

 

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Im Großen und Ganzen bleibt es aber dann doch ein Big Apple.

 

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Der Haken kostete mich 3€, rcmania schaute von außen zu.

 

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Hip Hop Fly hatte in der Zwischenzeit offenbar auch den Betrieb aufgenommen.

 

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Wir gingen noch am 9D-Kino vorbei und kamen schließlich wieder beim Polyp raus.

Damit hatten wir die ziemlich schwache Herbst-Dippemess nach einer guten halben Stunde auch schon komplett gesehen. Für das Übersichtsbild erklomm ich noch die kleine Anhöhe über der U-Bahn-Station, dann fuhren wir wieder retour. Ursprünglich sah mein Plan vor, sich kurz im Hotel frischzumachen und dann auf dem Weg zur Veranstaltung noch schick Essen zu gehen. Aber erstens waren wir dafür ja noch zu früh an, zweitens sollten die meisten Restaurants erst um 18 Uhr - und damit recht spät - wieder öffnen. Daher hatten wir das Essen vorgezogen und zu einer weniger schicken Location verlegt. Wir fuhren mit der U-Bahn weiter zur Messe. Die Klima-Demonstration anlässlich der gerade gestarteten IAA konnten wir so auch noch am Rande begutachten. Wir interessierten uns in diesem Moment aber weder fürs Klima, noch für die ausgestellten Autos, wir hatten einfach nur Hunger. Als Kompromiss hatten wir uns auf den Food Court des Einkaufszentrums Skyline Plaza geeinigt. So konnte rcmania als eingefleischte Vegetarierin einen Salat essen, während ich mir beim Asiaten Nudeln mit Ente besorgte. Unterdessen befand sich mein Personalchef wohl gerade auf dem nahen Maintower, wie ich später bei Facebook feststellte. S
Frisch gestärkt ging es dann ins Hotel, um endlich das Zimmer zu beziehen.

 

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Ich hatte für uns ein Zweibettzimmer im Toyoko Inn südlich des Hauptbahnhofs gebucht.

Aufgrund der IAA war die Hotelauswahl schon recht eingeschränkt. Und was ich noch an günstigeren Zimmern gefunden hatte, entsprach nicht ganz meinen Vorstellungen - getrennte Betten sollten es dann schon sein (so gut kennen wir uns auch wieder nicht) und auch die Duschkabine quasi mitten im Zimmer musste ich nicht haben. Daher also das Toyoko Inn für 82€. Außerdem weckte der Name leichte Erinnerungen an Japan. Zurecht, wie sich vor Ort herausstellte.

 

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Toyoko ist nämlich tatsächlich eine japanische Hotelkette, die hier 2017 ihre erste Unterkunft außerhalb Asiens eröffnete.

Abgesehen davon, dass man ganz normal deutsch sprechen konnte, kam ich mir wirklich vor, als wäre ich nochmal in Japan. Die Mitarbeiter waren vorwiegend Asiaten und das gesamte Hotel ist sehr funktionell aufgebaut. Neben dem Bett passt nicht mehr so wahnsinnig viel in die Zimmer, einen Schrank sucht man - wie ich es eben aus Japan kenne - vergebens. Im Plastik-Bad findet man dafür eines der üblichen Washlets, während man die Steuerung der Dusche mal wieder erst verstehen muss. Über einen Hebel wird nämlich vom Wasserhahn des Waschbeckens einfach auf die Dusche umgeschaltet. Ein zweiter Hebel ermöglicht die Wahl zwischen Regenbrause in der Decke und Handbrause. Leider stören die bei offenem Fenster gut verständlichen Ansagen vom Bahnhof etwas die japanische Atmosphäre und schlafen konnte ich auf der steinharten Matratze auch nicht.

 

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Beim nächsten Mal würde ich wohl doch auf das minimal teurere B&B setzen.

Wir saßen dann noch ein wenig so Cognac... Rum! Wir saßen so rum, ehe wir uns fertigmachten und per Straßenbahn zur Waldschmidtstraße fuhren. Dort im Ostend, nahe des Zoos, wurde 1906/07 die Naxoshalle errichtet, in der dann Schleifmaschinen hergestellt wurden. Die Produktion wurde Ende der 1980er-Jahre eingestellt, einige Nebenhallen inzwischen längst zugunsten von Neubauten abgerissen. 1992 wurde die Haupthalle aber unter Denkmalschutz gestellt, woraufhin sie sich zu einem wichtigen Bestandteil der Frankfurter Kunst- und Kulturszene entwickelte. Unter anderem durch die Kabarett Änderungsschneiderei, oder kurz "die KÄS". Ein hübscher, kleiner Saal. Einige Plätze sogar mit Tischen, dafür sitzen dann halt auch manche mit dem Rücken zur Bühne. Ausgebucht war der Saal nicht, wir zogen uns aber dennoch in die vorletzte Reihe zurück, dort saßen wir bequem in gut gepolsterten Kino-Sesseln. Ein Großteil des Programms war natürlich bekannt, so live auf der Bühne war es aber eben doch nochmal etwas anderes. Und HaJo Heist machte seine Sache als Erhardt-Double wirklich gut - auch wenn ich das Original ja leider nur aus dem Fernsehen kenne. Und mit Florian Malicke saß sogar ein Enkel des großen Wortverdrehers im Publikum. Mehr Erhardt geht wohl kaum, solange man keine Zeitmaschine sein Eigen nennt.

 

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Wir haben uns jedenfalls köstlich amesiert... amesü... amüse... Wir hatten Spaß. S

Im Anschluss ging es dann zurück ins Hotel, wo ich wie gesagt quasi gar nicht geschlafen habe. Die größte Enttäuschung des Hotels folgte aber beim Frühstück am nächsten Morgen. Mit dem japanischen Hintergrund hatte ich etwas mehr erhofft als Mini-Aufbackbrötchen, zugehörigen Aufschnitt, Würstchen und Salat. Einzig das Süppchen (und der Reis) brachte eine kleine japanische Note in die wichtigste Mahlzeit des Tages. Es passte einfach überhaupt nicht zum restlichen Hotel (die Qualität mal außen vor gelassen). Nach dem Auschecken ging es noch eben zur Bank, damit rcmania ihren Anteil begleichen konnte, dann verabschiedete ich mich auch schon in den nächsten IC nach Koblenz.

 

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Diesmal war ich auch wach genug, um die Landschaft entlang des Rheins genießen zu können.

 

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Pünktlich zum Mittagessen war ich dann tatsächlich schon wieder zuhause.

 

Fazit: Die Dippemess war eigentlich kaum der Rede wert. Ein Count für mich, mehr gibt es wirklich nicht zu sagen. Der eigentliche Grund für den Besuch in Frankfurt, Gernot Hassknecht als Heinz Erhardt, konnte dagegen wesentlich mehr überzeugen. Große Schatten werfen ihre Ereignisse hinter sich, und HaJo füllt diese hervorragend aus. So jagte ein Scherz denselben, während wir Gelächter vergossen und uns den Bauch vor Tränen hielten. Da können diese sogenannten "Comedians" von heute einfach nicht mithalten. S

 

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